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Stromcheck in Findorff Im Buchladen auf der Suche nach den Energiefressern

Barbara Hüchting vom Findorffer Bücherfenster setzt schon jetzt aufs Energiesparen. Doch da geht vielleicht noch mehr? Der WESER-KURIER hat ihren Energiecheck begleitet, der zeigt, wie und wo da noch was geht.
23.10.2024, 18:31 Uhr
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Im Buchladen auf der Suche nach den Energiefressern
Von Florian Schwiegershausen

Im Regal steht das neue Buch von Hape Kerkeling, vor der Kasse wartet der Pixibuch-Adventskalender auf einen Besitzer. Der Meerblicke-Kalender 2025 mit einem Foto von mehreren Eisschollen steht auf dem Boden und versperrt den Blick auf den Heizkörper. Es ist schon erstaunlich, wie viele Bücher und Kalender Barbara Hüchting und ihr Team im Findorffer Bücherfenster auf dieser überschaubaren Fläche haben. Da ist der Heizkörper an einigen Stellen schon etwas zugestellt, und das fällt Maxi Wenge ins Auge. Sie ist von der Klimaschutzagentur Energiekonsens und schaut an diesem Mittwochmittag durch das Geschäft, wo Barbara Hüchting denn noch Strom und Energie sparen könnte. "Energievisite Kleinstbetriebe" heißt dieser Service von der Bremer Agentur.

Die Agentur bietet diese Energieberatung für Betriebe kostenlos an. Sie ist eine der Säulen seit Bestehen von Energiekonsens. Wenges Blick fällt auf die Lampen an der Decke: "Sind das LED-Leuchten?" Barbara Hüchting antwortet: "Nein, ich habe eine Elektrikerin, die sich darum kümmert, und die hat sich wegen des blauen Lichts bei den LED-Birnen, das schädlich für die Augen ist, dagegen entschieden." Außerdem brauche ein Buchladen ausreichend Licht, um an allen Ecken die Buchtitel lesen zu können.

Ökostrom von einer Genossenschaft

Doch beim Strom setzt Hüchting seit Jahren auf die Energiewerke Schönau. Seit der Liberalisierung des Strommarkts gehört das Unternehmen zu einem der ältesten Anbieter für Ökostrom. Außerdem handelt es sich um eine Genossenschaft, bei der die Kunden auch Anteile erwerben können. "Der Strom kostet vielleicht etwas mehr als der von anderen Anbietern, aber das ist es mir wert", stellt die Buchhändlerin fest. Für ihre Veranstaltungen lässt sie Handzettel drucken und zahlt dabei immer zusätzlich einen freiwilligen CO2-Zuschlag. Als Hüchting vor mehr als zehn Jahren den Laden bezog, erhielt dieser neue Fenster, die zweifach verglast sind. Auch das schlägt sich positiv im Energiecheck nieder.

Dann fragt Maxi Wenge, wie das Team von Barbara Hüchting zur Arbeit kommt – die meisten zu Fuß, per Bus und Bahn oder per Fahrrad. Denn auch das spielt in die Klimabilanz des Buchladens hinein. Alle würden auch darauf achten, dass auf dem Klo nicht unnötig Licht brennt.

Pflanzkübel auf dem Gehweg verbessern die Klimabilanz

Vor der Tür auf dem Bürgersteig kümmert sich die Buchhändlerin außerdem um einen Pflanzenkübel. "Das müssten wir in der Klimabilanz positiv berücksichtigen", sagt Wenge. Außerdem schaut sie, wie viele Geräte in dem Laden auf Standby angeschlossen sind. Um zu testen, wie viel Strom das verbraucht, gibt die Beraterin der Buchhändlerin einen Stromzähler, den sie zwischen Steckdose und Mehrfachstecker anschließen kann und einfach mal zwei Wochen austesten soll.

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Ein kurzer Blick die Treppe hinunter in den Keller lässt Wenge überlegen, inwiefern man den Keller besser vom Verkaufsraum abtrennen kann, damit weniger Kälte hochzieht. Nach einer guten Stunde Check lobt Wenge die Buchhändlerin: "Im Vergleich zu einigen anderen haben Sie ja wirklich schon viel unternommen." Das Resultat dieses Checks wird Barbara Hüchting schriftlich wohl in den kommenden zwei Wochen erhalten.

Nach Hüchtings Laden sollen aus Sicht von Energiekonsens gern noch weitere Geschäfte in Findorff folgen. Dazu veranstaltet die Klimaschutzagentur am Montag, dem 4. November, um 19 Uhr für die Geschäfts- und Betriebsinhaber in der Klimazone Findorff in der Münchener Straße 146 einen Infoabend. Außerdem sind bereits für dieselbe Woche am Donnerstagnachmittag und Freitagnachmittag Termine reserviert, die von den Betrieben und Geschäften direkt gebucht werden können. "Es richtet sich ebenso an Findorffer, die ihr Geschäft in einem anderen Stadtteil haben", erläutert Beraterin Maxi Wenge. Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Infos gibt es unter dem Kurzlink https://t1p.de/0repg.

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