Der Bedarf an Infos rund um Fotovoltaik und Wärmepumpen ist groß. Das weiß Inse Ewen, Energieexpertin von der Bremer Verbraucherzentrale: "Die Termine für Energieberatungen sind momentan sehr begehrt." Sie ist mit ihren Kollegen an diesem Sonnabend genauso bei den Solartagen in der Bremer Handwerkskammer präsent wie auch verschiedene Unternehmen aus der Energietechnik und auch die Bremer Klimaschutzagentur Energiekonsens, die auch mit zu den Veranstaltern gehört.
Auch bei Energiekonsens ist der Beratungsbedarf groß, wie Geschäftsführer Martin Grocholl anhand von Zahlen darlegt: "Waren es bei uns pro Onlinevortrag 20 Personen, die zuhören, sind es jetzt auch mal 170 bei einem Vortrag." Spätestens durch den Ukraine-Krieg und die Energieabhängigkeit von Russland sei die Nachfrage groß. In der Kammer sind auch mehrere Betriebe aus der Energietechnik mit einem Stand vertreten und geben Auskunft – und haben vielleicht sogar noch zeitnah eine Lücke in den Auftragsbüchern. "Nicht entmutigen lassen, wenn es doch länger dauern sollte", sagt Grocholl.
Zusammen mit dem Nachbarn planen
Er und auch Inse Ewen von der Verbraucherzentrale sagen, dass man bei der Planung von Fotovoltaik und Wärmepumpe das Haus als Ganzes betrachten sollte. "Vielleicht wäre zuerst auch die Renovierung des Dachs notwendig, bevor man danach eine Fotovoltaikanlage draufsetzt." Und mehr als ein Jahr im Voraus sollte man mindestens mit der Planung anfangen und sich Infos einholen. Ewen gibt den Rat, das nicht alles allein für sich zu machen: "Ruhig mal die Nachbarn fragen, ob die auch mit dem Gedanken spielen. Wenn gleich mehrere Häuser nebeneinander Fotovoltaik planen, dann wird das für die Handwerksfirma auch interessanter." Vielleicht schlage sich das auch positiv im Preis nieder. Ansonsten verweist sie auf den Fördernavigator der Bremer Aufbau-Bank: "Der zeigt, was es vom Bund oder vom Land wofür an Fördermitteln gibt."
Dass die Bremer Solartage in der Handwerkskammer stattfinden, liegt für deren Hauptgeschäftsführer auf der Hand. Schließlich seien es die Handwerksbetriebe, die die Anlagen vor Ort anbringen. Dabei verweist er auch auf den Fachkräftemangel, der es nicht einfacher mache. Aber die Betriebe tun, was sie können – einige von ihnen sind in der Kammer an diesem Sonnabend von 10 bis 17 Uhr mit Beratung vor Ort, genauso wie Energiekonsens und die Verbraucherzentrale. Der Eintritt ist frei, weitere Infos gibt es im Netz auf solar-in-bremen.de. Die Seite bietet auch eine Liste mit Handwerksbetrieben.