Die Bremische Volksbank blickt auf ein positiv gelaufenes Geschäftsjahr zurück. Mit ihrer Investment-Offensive vom vergangenen Herbst hat das genossenschaftliche Geldinstitut 21 Millionen Euro eingesammelt. Ursprünglich waren neun Millionen Euro angepeilt. Die Summe dient zur Stärkung des Eigenkapitals und zum Ausbau des Geschäfts. Alle Kunden wird voraussichtlich eine Dividende in Höhe von zwei Prozent erwarten – wie bereits im vergangenen Jahr. Zumindest ist das der Vorschlag, den der Vorstand dem Aufsichtssrat gemacht hat, und über den im Juni abgestimmt wird.
Mit dieser Offensive hatte sich die Genossenschaftsbank offensiv auch nach außen gewandt. 450 neue Mitglieder konnte sie auf diesem Wege gewinnen, außerdem konnten die Mitarbeiter viele Bestandskunden zum Aufstocken ihrer Geschäftsguthaben bewegen. Volksbank-Vorstand Detlev Herrmann sagt: „Bisher war es eigentlich eher so, dass die Mitglieder im Schnitt 300 Euro bei uns investiert hatten.“
Je mehr Investment, desto weniger Kontogebühren
In diesem Jahr will die Bank außerdem ihre Kontenmodelle verändern. "Ziel ist es, Hausbankkunden und Mitglieder, die die Bank sehr stark nutzen, an der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der Bank partizipieren zu lassen", erläutert der Vorstandsvorsitzende Ulf Brothuhn. Im Klartext bedeutet das: Wer sich finanziell stärker bei dem Geldinstitut engagiert, soll auch weniger Kontogebühren zahlen. Wie dies aussehen wird, hat der Vorstand zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht verraten. "Es soll für alle Kunden einfach nachvollziehbar sein", sagte Herrmann. Außerdem hat die Bank ein Mehrwertprogramm für die Mitglieder eingeführt.
Ebenso zufrieden ist der Vorstand mit der Beratung per Video, die in der Filiale in Huchting, der zweitgrößten Geschäftsstelle der Volksbank, seit Sommer 2021 angeboten wird. Die Kunden erhalten dort Beratung per Video – und das zu längeren Servicezeiten. "Unsere Kunden haben dies gut angenommen", stellte Herrmann fest. Er sieht mit dieser Strategie das Geldinstitut auf dem richtigen Weg. Es solle um einen ausgewogenen Mix aus persönlicher Beratung und digitalen Instrumenten gehen.
Volksbank eröffnet bald weitere Kita
Außerdem wird die Volksbank in Achim im Februar eine weitere Kita eröffnen - damit sind es insgesamt vier. Auf diese Weise will der Vorstand das Risiko breiter streuen. "Aktiv halten wir da nicht Ausschau nach weiteren Standorten – immer nur, wenn es an uns herangetragen wird", erläuterte Herrmann.
Dem Geschäft scheint es zuträglich zu sein. Das Ergebnis vor Steuern liegt bei neun Millionen Euro. Brothuhn bezeichnet dies in einem schwierigen Umfeld als sehr gut. Damit liegt es gleichauf mit dem Ergebnis von 2020. Das Kreditgeschäft wuchs um 13 Prozent, wobei das Geschäft bei den Privatkunden mit einem Plus von fünf Prozent besser wuchs als bei den Firmenkunden mit einem Plus von 13,5 Prozent. Beim Einlagenvolumen verbuchte die Bank einen Zuwachs von 22 Millionen Euro. Die Nachfrage nach Baufinanzierungen bleibe hoch, das Wertpapiergeschäft legte um 22 Prozent zu.
Weiteres Potenzial bei Firmenkunden
Auch wenn es aufgrund der Entwicklungen im Bremer Bankenmarkt in den vergangenen Jahren unter den Firmenkunden viel Dynamik gab, sieht Brothuhn hier dennoch weiteres Potenzial: "Wir sind hier vor Ort, persönlich ansprechbar, und wir fällen die unternehmerischen Entscheidungen hier“, erklärte er. Auf der anderen Seite werde es nicht einfacher, die positive Geschäftsentwicklungen der vergangenen Jahre so fortzusetzen. Brothuhn sagte abschließend: "Wir planen mit einem Wachstum zwischen sieben und acht Prozent."