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Jubiläum Sparkasse Bremen Sparkasse Bremen verzeichnet Rekordergebnis

Die Sparkasse Bremen hat sich stark gewandelt. In diesem Jahr schaut die Bank aber zurück: 200 Jahre gilt es zu feiern. Was ist im Jubiläumsjahr geplant und wie steht die Bank da?
12.02.2025, 12:30 Uhr
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Sparkasse Bremen verzeichnet Rekordergebnis
Von Lisa Schröder

Die Sparkasse Bremen hat den Staub der Zeit auf dem Unternehmen kräftig weggepustet in den vergangenen Jahren – vor allem mit dem Umzug in den Technologiepark. Der Stammsitz dort mit seinem Innenhofgarten setzt auf Modernität. An die Geschichtsträchtigkeit der Bank erinnert hier nicht viel. Neue Stadtteilfilialen haben vielerorts die bisherigen Standorte ersetzt. Das Geschäft ist immer digitaler geworden. Alles neu also – der Blick gen Zukunft.

2025 wird aber ganz bewusst zurückgeschaut. Die Sparkasse Bremen wird 200 Jahre alt. Es soll hierzulande nicht viele Unternehmen geben, die so alt oder älter sind, insgesamt weniger als 1000. "Da gehören wir also dazu", sagt der Vorstandsvorsitzende Tim Nesemann. "Das ist natürlich schon was ganz Besonderes." Der Blick in die Historie der Sparkasse zeige, dass Bremen oft der Ausgangspunkt für Entwicklungen gewesen sei: "Das Bausparen und viele andere Sachen haben hier ihren Anfang genommen."

Wie steht die Sparkasse Bremen derzeit da?

Vor dem Jubiläum kann ein Rekordergebnis verkündet werden: Im vergangenen Jahr erzielte die Sparkasse einen Gewinn von 80,4 Millionen Euro. Nesemann nannte dies bei der Vorstellung der Bilanz in diesen schwierigen Zeiten ein "tolles und ausgezeichnetes Ergebnis", merkte trotz aller Zufriedenheit aber auch an: Genau da müsse die Latte für die Sparkasse Bremen bei ihrer Größe liegen, bei mindestens 60 bis 80 Millionen Euro Überschuss im Jahr. Das sei nötig, um Investitionen tätigen zu können und das Eigenkapital zu stärken. Die Eigenkapitalrendite falle mit knapp sechs Prozent bescheiden aus.

Das Kundenkreditgeschäft stieg auf 10,8 Milliarden Euro. Im angeschlagenen Immobiliengeschäft konnte immerhin das Niveau des Vorjahres gehalten werden. Die Sparkasse ist Marktführer in Bremen – auch bei den Firmenkunden. Die Bank verzeichnete insgesamt rund 336.000 Konten. Ob der Rekord beim Ergebnis dieses Jahr noch gebrochen werden kann? Nesemann äußerte sich mit Blick auf die Lage in der Wirtschaft und die Zinsentwicklung skeptisch. Es sei mit weiteren Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank zu rechnen. Die Sparkasse stellt sich mit Blick auf das Zinsergebnis auf ein "anhaltend schwierigeres Umfeld" ein.

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Was ist für das Filialnetz geplant?

Das soll weiter wachsen. Acht Stadtteilfilialen gibt es bereits. Weitere Standorte mit diesem Konzept sind geplant. Außerdem will die Sparkasse Bremen, wie berichtet, wieder eine Filiale am alten Stammsitz am Brill eröffnen. Das Kundenzentrum in der Bahnhofstraße schließt dafür. Der Umzug soll 2026 passieren. Wachstum soll es auch bei der Bürofläche geben: Im Technologiepark plant die Sparkasse direkt gegenüber ein weiteres Gebäude – quasi einen Zwilling im selben Stil. Hier sollen die Beschäftigten der Tochtergesellschaften Platz finden. Die Sparkasse hofft auf einen Einzug bis 2027.

Wächst also auch die Belegschaft?

Ja. In der Vergangenheit sah die Entwicklung ganz anders aus – die Zahl der Belegschaft schrumpfte. Im vergangenen Jahr aber stellte die Sparkasse Bremen viele Mitarbeiter ein. 1241 Menschen arbeiten für die Bank. Es sei "einfach wahnsinnig viel zu tun", sagte Nesemann. Insgesamt gehe es um 72 Vollzeitstellen mehr. "Damit gehören wir sicherlich zu den wenigen Unternehmen in Bremen, die überhaupt in diesem Umfang Neueinstellungen unternommen haben, weil die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eigentlich überall eher schlecht sind", sagte Nesemann.

Die Verstärkung wird in Zukunft gebraucht. In den nächsten Jahren verlassen viele Babyboomer das Haus in den Ruhestand – rund ein Drittel. Das moderne Arbeitsumfeld der Sparkasse Bremen überzeuge viele. Das mache die Mitarbeitergewinnung leichter. Für das Management selbst konnte Sonja Kastin gewonnen werden, die zuvor in Verantwortung bei der Commerzbank in Bremen war. Kastin ist seit Oktober für das Privatkundengeschäft der Sparkasse Bremen zuständig. In diesem Herbst soll die Finanzexpertin in den Vorstand aufrücken.

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Was nimmt die Sparkasse in der Wirtschaft wahr?

Insgesamt seien die Zeiten schwierig, sagte Nesemann mit Blick auf die Wirtschaftsleistung in Deutschland. Auch für dieses Jahr seien die Aussichten nicht besser. Es sei deshalb wichtig, dass die neue Bundesregierung Impulse setze. Das Geschäftsklima in Bremen sei deutlich schlechter als in den Vorjahren. Die Sorgen drücken sich auch in der wesentlich höheren Risikovorsorge aus: Dafür brachte die Sparkasse Bremen im vergangenen Jahr fast 50 Millionen Euro auf.

Wie ist die Sparkasse Bremen entstanden?

Die Gründung 1825 fällt in den Sommer. In der Historie heißt es, dass 96 engagierte Bremer Bürger die „Spar-Casse“ gründeten. Es sollte den Bremerinnen und Bremern mehr finanzielle Teilhabe ermöglicht werden. Im Juli 1825 öffnete sich die Bank den Kunden. Astronom Wilhelm Olbers soll der Erste gewesen sein, der hier sein Geld einzahlte.

Was ist zum Jubiläum geplant?

Es sind viele Aktionen vorgesehen – auch Feiern in allen Filialen im Juli. Eine Ausstellung im Haus am Markt soll von der Geschichte der Sparkasse erzählen. Die Eröffnung wird ebenfalls im Juli sein. Sparer sollen außerdem belohnt werden: Es gibt seit Februar auf Sparguthaben einen Jubiläumszuschlag bei der Verzinsung von dann bis zu 1,5 Prozent. Für 200 Jahre sollen genau 200 Teams von Sportvereinen mit Trikots ausgestattet werden. Für das Jubiläum ist ein eigenes Logo mit Herz entstanden. Sparkassenchef Nesemann findet das gelungen: "Das passt eigentlich besonders gut zu uns als Sparkasse – zu unserer Vorstellung von Unternehmensführung."

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