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Solartage in Bremen Was Verbraucher über Fotovoltaik-Anlagen wissen müssen

Wer sich eine Fotovoltaik-Anlage auf das Dach bauen lässt, hat mehrere Pflichten zu erfüllen. Welche das sind, erläutern Experten bei den Solartagen in der Bremer Handwerkskammer.
09.06.2023, 05:00 Uhr
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Was Verbraucher über Fotovoltaik-Anlagen wissen müssen
Von Florian Schwiegershausen

Der Sommer ist in Bremen angekommen, der Sonnenschein knallt auf die Dächer. Kein Wunder, dass der ein oder andere nun erst recht an den Kauf einer Solaranlage denkt. Fragen rund um das Thema Fotovoltaik beantworten an diesem Freitag und am Sonnabend in der Zeit von 10 bis 17 Uhr verschiedene Experten in der Bremer Handwerkskammer am Ansgarikirchhof. Diese Fragen von Leserinnen und Lesern haben den WESER-KURIER im Vorfeld der Veranstaltung erreicht.

Warum dauert der Anschluss der fertigen Anlage so lange?

Inse Ewen, Energieexpertin der Verbraucherzentrale Bremen, erläutert, wie die Praxis in Bremen ist: Ein Monteur müsse die Fertigstellungserklärung mit allen Unterlagen an Wesernetz schicken. "Leider dauert die Bearbeitung dann immer noch einige Wochen", sagt sie. Auf Rückfrage bei Wesernetz habe sich in Einzelfällen fast immer herausgestellt, dass Unterlagen nicht vollständig vorlagen und deshalb die Inbetriebnahme nicht möglich gewesen ist. Laut der Energieexpertin soll dieser Prozess bis Jahresende digitalisiert sein. "Dann können Eigentümer der Anlage zu jeder Zeit nachschauen, wie ihr Bearbeitungsstand ist."

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Ist ein lokaler Anlagenanbieter oder ein überregionales Unternehmen zu bevorzugen?

Nach Angaben von Inse Ewen entscheiden sich viele Verbraucher aufgrund der hohen Nachfrage nach Fotovoltaik für ein Angebot aus dem Internet. "Versprochen wird eine schnelle Installation", sagt Ewen, "gleichzeitig wird häufig Druck ausgeübt nach dem Motto 'Wenn Sie heute unterschreiben, können wir den Preis halten und in 14 Tagen die Anlage installieren'." Bremer Fotovoltaik-Anbieter haben laut der Energieexpertin häufig noch lange Wartezeiten: "Wir empfehlen, mehrere Kostenvoranschläge einzuholen und gegebenenfalls auch im Umland nachzufragen." Ewen rät Solar-Interessenten außerdem, mit ihren Nachbarn ins Gespräch zu kommen. Denn für die Handwerker sei es lohnender, wenn sie in einer Straße mehrere Anlagen verbauten statt nur einer.

Was ist mit denkmalgeschützten Häusern?

Wer ein denkmalgeschütztes Haus besitzt, ist es in der Regel gewohnt, den Denkmalschutz im Vorfeld eines jeden Umbaus zu konsultieren. So auch bei einer Fotovoltaik-Anlage. Georg Skalecki, Leiter des Bremer Landesamtes für Denkmalpflege, sagt, dass seine Behörde auf entsprechende Anfragen vorbereitet sei: "Wir prüfen jeden Fall individuell." Man schaue, was bei welchem Gebäude möglich sei.

Welche Verantwortung haben die Hausbesitzer?

Verbraucherschützerin Ewen weist darauf hin, dass Hausbesitzer als Bauherren die Verantwortung für den Einbau haben: "Kommen die Unternehmen zum Beispiel mit einer Leiter statt mit einem Gerüst, das ein sicheres Arbeiten ermöglicht, tragen die Bauherren das Risiko." Es lohne sich daher, die Angebote auch auf diese Aspekte prüfen zu lassen: Sind wirklich alle Gegebenheiten berücksichtigt wie etwa die Verschattung oder ein erforderlicher neuer Zählerkasten? Ist der Gerüstpreis enthalten oder kommen weitere Kosten hinzu?

Was muss die Versicherung wissen?

Die neue Anlage auf dem Dach muss der Hausbesitzer seiner Gebäudeversicherung melden, wie ein Sprecher vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erläutert: "Eine solche Anlage kann durchaus eine Wertsteigerung bedeuten, weshalb dadurch eventuell die Versicherungsbeiträge steigen können." Balkonkraftwerke müssen laut dem Sprecher zudem bei der Hausratversicherung gemeldet werden. Schließlich seien das Geräte, die, wie zum Beispiel ein Kühlschrank, zum Hausrat gehören. Wenn solche Geräte einen Schaden verursachen, übernimmt die Hausratversicherung laut GDV die Kosten. Sollten die Solarpanels runterfallen und Schäden verursachen, sei dann wiederum die Haftpflichtversicherung gefragt.

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