Bremer Immobilien so teuer wie noch nie – ist es in dieser Zeit nicht irrsinnig, sich ein Eigenheim zuzulegen, auch wenn die Zinsen historisch niedrig sind? Nein, das ist es nicht. Der Kauf schlägt oft das Mieten, sofern die persönlichen und finanziellen Voraussetzungen stimmen. Denn im Vergleich zu anderen Großstädten, wo Experten vor einem überhitzten Immobilienmarkt warnen, gilt das Preisniveau in Bremen immer noch als moderat. Zu den Ausnahmen gehört Schwachhausen, wo sich die Kaufpreise schon fast mit München messen können.
Anderswo, beispielsweise in Hemelingen, Walle und Obervieland, sind aus dem Bestand durchaus noch Häuser und Wohnungen zu erschwinglichen Preisen zu haben. Freilich ist das Angebot eher knapp, sonst gäbe es ja auch nicht den Preisauftrieb. Viel zu knapp, schimpfen bauwillige Familien und wandern in Scharen ins Umland ab, wo Häuser oft günstiger zu haben sind. Allerdings gibt es auch einen entgegengesetzten Trend, der preissteigernd wirkt: Zahlreiche Paare aus dem Bremer Umland, deren Kinder aus dem Haus sind, suchen in zentralen Lagen Bremens eine barrierefreie Eigentumswohnung fürs Alter.
Bei aller Preistreiberei beim Wohneigentum muss auch bedacht werden, dass die Mietpreise in Bremen nun stärker in Bewegung kommen. Eine Immobilie zu kaufen ist deshalb in vielen Fällen billiger als eine zu mieten. Doch niemand sollte sich ohne gründliche Beratungen in ein Immobilien-Abenteuer stürzen. Nicht auszudenken, wenn bei wieder steigenden Zinsen der Traum vom Eigenheim zum Albtraum einer Zwangsversteigerung wird.