Die Beschlüsse des Koalitionsausschusses sprechen eine deutliche Sprache; die Lage ist ernst. Vor allem die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes impliziert: Die wirtschaftlichen Probleme, die die Pandemie vielen Menschen bereitet, werden sich nicht in naher Zukunft erledigen.
Es ist daher richtig, jetzt zu investieren. In die Unternehmen per Soforthilfen und Steuererleichterung, aber natürlich auch in die Arbeitnehmer. Denn auch sie müssen weiterhin ihre Fixkosten decken, Miete, Strom und Lebensmittel zahlen können.
Gerade diejenigen, die schon vor der Krise wenig verdient haben, die jeden Euro brauchten, trifft die Pandemie besonders hart. Ob die beschlossene Erhöhung diese Menschen rechtzeitig erreicht, ist allerdings fraglich. Erst ab dem vierten Monat wird das Kurzarbeitergeld aufgestockt, dann noch einmal ab dem siebten. Für einige könnte es zu spät sein, die finanzielle Not bis dahin längst zu groß.
Der Beschluss geht daher nicht weit genug. Besser wäre es gewesen, sofort mehr Geld bereitzustellen – oder aber das Gehalt als Maßstab anzulegen: Wer wenig verdient, bekommt mehr Kurzarbeitergeld, Besserverdiener erhalten weniger.