Der Bremer Werftenchampion will seine Einkaufstour fortsetzen. Zahlreiche norddeutsche Betriebe hat die Bremer Lürssen-Gruppe im vergangenen Jahrzehnt übernommen, zuletzt das Hamburger Traditionsunternehmen Blohm + Voss. Nun greift die Familie Lürßen abermals nach einer Werft, die in der Krise steckt – aus ganz anderen Gründen.
Es ist Aufgabe der Justiz, die Affäre um die Sanierung der „Gorch Fock“ und das fragwürdige Gebaren des Ex-Managements der Elsflether Werft aufzuklären. Für die Zukunft des Unternehmens und auch des deutschen Segelschulschiffs wäre ein Kauf durch Lürssen eine gute Nachricht. Die Bremer haben reichlich Erfahrung mit Großprojekten für die Marine und dürften – zumal mit Blick auf künftige Aufträge – alles daransetzen, die Bark innerhalb des Kostenrahmens schnell fertigzubauen.
Gleichzeitig erwürbe Lürssen mit dem Standort in Elsfleth wertvolle zusätzliche Werftkapazitäten – und die braucht man für das Geschäft der kommenden Jahre. Geschwindigkeit ist im Wettbewerb der Schiffbauer ein wesentlicher Faktor. Der Zukauf kann auch Jobs in Bremen, Hamburg, Wolgast oder Rendsburg sichern.