Betreiber von Traditionsschiffen können weiter mit finanzieller Unterstützung durch den Bund rechnen. In der Bereinigungssitzung zum Bundeshaushalt 2025 stellte der Haushaltsausschuss des Bundestages am Donnerstag fünf Millionen Euro für den Erhalt historischer Schiffe und Boote zur Verfügung. Mit einer weiteren Million soll eine Deutsche Stiftung Maritimes Erbe gegründet werden.
"Die Traditionsschifffahrt in Deutschland ist in schwierigen Fahrwassern", beklagt der Bremerhavener Bundestagsabgeordnete Uwe Schmidt (SPD). Fehlende finanzielle Mittel, Nachwuchssorgen bei den meist ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern und erhöhte Sicherheitsanforderungen in der Schifffahrt führten dazu, dass die Zahl der Traditionsschiffe weiter abnehme. Trotzdem wollte das Bundesverkehrsministerium die Förderung auslaufen lassen.
Geld wird umgeschichtet
In letzter Minute ist es den Haushältern des Bundestages nun doch gelungen, Geld für die Unterstützung der Traditionsschifffahrt zusammenzukratzen. In der sogenannten Bereinigungssitzung, in der die letzten offenen Posten im Haushalt geklärt werden, schichteten sie sechs Millionen Euro aus einem Förderprogramm für Binnenschiffe in den Erhalt des maritimen Erbes um. Fünf Millionen sollen dazu dienen, Betreiber von Traditionsschiffen dabei zu unterstützen, die gestiegenen Anforderungen der Schiffssicherheitsverordnung umzusetzen, ihre Schiffe neu zuzulassen und technische Anpassungen zu finanzieren.
Zudem stellt der Bund mit dem neu geschaffenen Haushaltstitel "Bewahrung Deutsches Maritimes Erbe" eine Million Euro zur Verfügung, um die noch vorhandenen Zeugnisse der maritimen Wirtschaft zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Bisher habe es bundesweit an leicht zugänglichen Förderangeboten zur Sicherung von maritimen Objekten wie historischen Sportbooten, Schiffen, Kähnen, Schuten und Kranen gemangelt, so Schmidt. Mit dem Grundkapital von einer Million Euro solle es dem Gesetzgeber ermöglicht werden, eine "Deutsche Stiftung Maritimes Erbe" zu gründen.