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Meeresschutz Neues Schiff für Sea Shepherd

Die Meeresschutzorganisation Sea Shepherd Deutschland hat ein ehemaliges Polizeiboot aus Gibraltar gekauft. Der erste Einsatz ist schon geplant.
28.04.2022, 15:52 Uhr
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Von Christian Eckardt

Das niederländische Schwergutschiff „Eemslift Hendrika“ hat das ehemalige Polizeiboot „Sir Adrian Johns“ der Royal Gibraltar Police nach Bremerhaven transportiert. Gekauft hat das bislang an der Meerenge nach Nordafrika eingesetzte Boot die Umweltschutzorganisation Sea Shepherd Deutschland mit Sitz in Bremen-Nord. „Dank dieses Schiffes werden wir unsere Arbeit in Deutschland intensivieren und den aktiven Meeresschutz erfolgreich vorantreiben“, sagte Manuel Abraas, Geschäftsführer von Sea Shepherd Deutschland, der das nächtliche Einlaufen mit einigen Mitgliedern verfolgte. "Wir haben an vielen Orten nach einem passenden Schiff Ausschau gehalten. Es gab verschiedene Anläufe und auch Rückschläge mussten wir verkraften, aber heute zahlt sich die lange Suche aus."

„Vom ersten Moment an war uns klar, dass dieses Schiff perfekt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt ist“, erklärte Schiffsführer Borris Plautz. „Das Schiff verfügt über die notwendige Ausstattung für unsere Kampagnen in der Ostsee und erweitert unsere Einsatzmöglichkeiten um ein Vielfaches. Mit einem speziellen Raum für unser Tauchteam, mehreren Schlafplätzen an Bord, einem Kran, dem dazugehörigen Schlauchboot sowie der technischen Ausrüstung werden wir unsere Arbeit in Zukunft noch effektiver ausüben können."

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Wie Vereinssprecherin Mirca Melchers von Sea Shepherd auf Anfrage erklärte, wurde das 2014 auf der Tehnomont-Werft in Pula in Kroatien erbaute, rund 67 Tonnen schwere Boot aus Spendengeldern finanziert. Der Kaufpreis beläuft sich auf 1,2 Millionen Euro, darin enthalten sind auch noch ein Schlauchboot sowie zwei Jetskis.

Die ehemalige „Sir Adrian Johns“ war das Flaggschiff der Royal Gibraltar Police und diente als Kontrollzentrum bei Seeunfällen und kam bei verschiedenen Rettungseinsätzen zum Einsatz. Aufgrund einer veränderten Strategie wurde das Schiff schließlich außer Dienst gestellt und zum Verkauf angeboten.

Nun stehen zunächst noch kleinere Wartungs- und Reparaturarbeiten auf der Bremer Boots- und Schiffswerft (BBS) in Bardenfleth/Berne an, bevor das dann in „Triton“ umbenannte Boot für den ersten Einsatz für Sea Shepherd tätig wird. Die Zeit ist knapp, denn schon ab Anfang Mai ist die „Triton“ für das Projekt „Baltic Sea Campaign“ in der deutschen Ostsee vorgesehen, sowie im Laufe des Jahres auch für weitere Aktivitäten von Sea Shepherd vorgesehen. Somit wird es in diesem Jahr vermutlich keine offizielle Taufe und Vorstellung des neuen Bootes geben, wie Melchers mitteilte.

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An der im vergangenen Jahr von Sea Shepherd durchgeführten „Baltic Sea Campaign“ wurden in der Ostsee zwischen Flensburg und Rügen knapp 4,5 Tonnen "Geisternetze" und andere Fischereiausrüstung aus der Ostsee entfernt, wie der Verein mitteilte. An Land wurden mehr als 90 Kilometer Küste gereinigt und dabei etwa drei Tonnen Müll beseitigt. Dazu haben Hunderte Freiwillige insgesamt 32 Reinigungsaktionen organisiert.

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