Für die Unternehmen in Bremen und umzu wird es immer schwieriger, offene Stellen zu besetzen. Das zeigen aktuelle Zahlen, die die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven an diesem Freitag vorgestellt hat. Demnach waren der Behörden im März 8933 offene Stellen im Bundesland und im Landkreis Osterholz gemeldet.
Joachim Ossmann, Chef der Bremer Arbeitsagentur, wertet das als Beleg für die gute Wirtschaftslage, aber auch dafür, dass in vielen Branchen Fachkräfte dringend benötigt werden. „Die offenen Stellen sind ein Konjunkturbarometer“, sagt Ossmann. An der Veränderung ihrer Zahl in den vergangenen zehn Jahre kann man ablesen, wann es der Wirtschaft nicht gut ging. So wurden im Krisenjahr 2009 der Arbeitsagentur deutlich weniger Jobs gemeldet als noch ein Jahr zuvor. 2009 war allerdings auch der Tiefpunkt – danach sind immer mehr Jobs hinzugekommen.
Was auffällt: In einigen Branchen ist der Bedarf an Arbeitskräften in den vergangenen zehn Jahren stärker gestiegen als in anderen. Besonders das Baugewerbe und die Lagerei hatten zuletzt wesentlich mehr Stellen zu besetzen als 2008. Ebenfalls mehr Bedarf gibt es in den freiberuflichen, wissenschaftlichen Dienstleistungen. Dazu gehören etwa Unternehmensberatungen, Architekten und Ingenieurbüros.

Auch Menschen, die es auf dem Arbeitsmarkt schwer haben, profitieren
Von der guten Wirtschaft profitieren zudem auch Gruppen, die es auf dem Arbeitsmarkt eher schwer haben. So haben zuletzt mehr Langzeitarbeitslose, mehr Schwerbehinderte und mehr Menschen über 50 einen Job gefunden. Zeitgleich sind knapp 15 Prozent aller unbesetzten Jobs Helferstellen. „Es ist gut, dass wir die haben“, sagt Ossmann. Hier erhielten auch unqualifizierte Arbeitslose eine Chance. „Trotzdem ist eine abgeschlossene Ausbildung wichtiger denn je.“ In vergangenen Monat ist die Zahl der Arbeitslosen in Bremen – wie schon zuletzt – nochmals gesunken. In der Stadt Bremen waren 9,2 Prozent ohne Job (Vorjahr: 9,5), in Bremerhaven sank die Quote auf 12,5 (Vorjahr: 13,1). Darin spiegelt sich auch die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt wider. Vor allem auf dem Bau und im Gartenbau wird nach den Wintermonaten wieder Personal aufgebaut. Ähnlich sieht es auch in Niedersachsen aus. Nachdem die Arbeitslosenquote im Februar noch 5,3 Prozent betrug, liegt sie nun bei 5,1 Prozent (Vorjahr: 5,6). Dieser Wert entspricht der bundesweiten Quote.