Insgesamt 112 Schiffsanläufe sind am Columbus Cruise Center Bremerhaven (CCCB) angemeldet. Voraussichtlich gehen dann bis Ende der diesjährigen Kreuzfahrtsaison 245 000 Passagiere über die Gangways am Kreuzfahrtterminal: Das wäre für die Seestadt zum dritten Mal in Folge ein neuer Rekord. Und mit diesem 50-prozentigen Passagier-Wachstum im Vergleich zu 2017 lässt sich gut Werbung für den Standort machen – genau darum ging es am Donnerstag auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB), die noch bis Sonntag in Berlin stattfindet.
Am Bremen-Bremerhaven-Stand trafen sich Kreuzfahrtreederei-Vertreter zur Gesprächsrunde. Und es war von vornherein klar, worum es ging: „Wachstum am Kreuzfahrtstandort Bremerhaven“ lautete der Titel. Schon im Vorfeld wurde deutlich, dass die Seestadt dabei gut wegkommen würde. Schließlich waren die Reedereien vertreten, die Wachstumstreiber in der Vergangenheit waren und ihr Engagement in Zukunft größtenteils ausbauen wollen.
Während Phoenix-Reisen weiterhin mit 40 Anläufen die meisten pro Saison anmeldet, entsteht das enorme Wachstum vor allem durch die Reedereien Tui Cruises und Costa Kreuzfahrten: Tui Cruises kommt nach acht Anläufen in 2016 in dieser dritten Bremerhaven-Saison insgesamt 24 Mal mit der Mein-Schiff-Flotte an die Außenweser. Costa Kreuzfahrten feierte im vergangenen Jahr Seestadt-Premiere: 14 Mal kommt die „Costa Mediterranea“ in diesem Sommer nach Bremerhaven für Nordland-Kreuzfahrten – drei Mal mehr als im vergangenen Jahr. Außerdem macht im nächsten Jahr zusätzlich Deutschlands Marktführer Aida Cruises regelmäßig am Bremerhavener Terminal fest.
Bereits 2016 und 2017 waren für die Seestadt Rekordjahre: Nach 100 000 Passagieren in 2016 – plus 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – waren es im vergangenen Jahr 150 000 Passagiere (plus 50 Prozent). Planziel für dieses Jahr waren 200 000 Passagiere, inzwischen wird mit 245 000 Passagieren kalkuliert. Für 2019 hofft Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz sogar mit mehr als 300 000 Kreuzfahrttouristen. Vor dem Hintergrund solcher Zahlen gab es von den Teilnehmern der Gesprächsrunde nur lobende Worte für den Kreuzfahrtstandort Bremerhaven: „Das ‚Projekt Bremerhaven‘ ist für uns gut gestartet“, sagt Hardy Puls, verantwortlich für Costa Deutschland. Costa hat im vergangenen Jahr wieder die Seestadt angefahren. „Wir haben das Soll für die deutschen Gästezahlen übererfüllt und auch viele internationale Reisende nach Bremerhaven gebracht“, sagt Puls.
Auch Godja Sönnichsen von Tui Cruises lobt die Stadt als Ausgangshafen für die Nordeuropafahrten, die Lage der Stadt sei ideal für Gäste aus NRW. Einen Wunsch hat Sönnichsen allerdings: Wenn in der Tui-Flotte noch neue, größere Schiffe dazukommen, könnte das Land Bremen durchaus in das Terminal investieren.
Dass es Pläne zur Weiterentwicklung gibt, bestätigte Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner in der Berliner Runde auf der ITB. „In die Columbus-Kaje sollen 80 Millionen Euro investiert werden“, sagt Günthner. Noch sei man in der Planungsphase, aber er hofft, dass die Sanierung bis spätestens 2021 abgeschlossen ist. Ein weiteres Projekt am Bremerhavener Kreuzfahrt-Center könnte der Standort neben dem Terminal sein, an dem aber noch das Gebäude des alten Columbus-Bahnhofes steht. Laut Wirtschaftssenator könnten dort etwa Hotels oder Büros entstehen.