Das Gesundheitsressort wird sein Domizil im Siemens-Hochhaus an der Contrescarpe aufgeben – voraussichtlich Mitte 2023. Dann soll der Umzug ins Stephaniviertel erfolgen. Bremen, vertreten durch Immobilien Bremen, hat dort für das Ressort der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz ein 4900 Quadratmeter großen Gebäudekomplex angemietet, der 2023 fertig gestellt sein soll. Inhaber und Projektentwickler für den Komplex, der sich auf zwei Neubau-Bürogebäude in der Faulenstraße 9-15 verteilt, ist die Bremer Urban Immo GmbH. Die Stadt Bremen hat den Mietvertrag nach Angaben vom Immobilienberatungshaus Robert C. Spies mit einer Laufzeit von 25 Jahren abgeschlossen. Genau das kritisiert unter anderem Jens Eckhoff, finanzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.
Im ehemaligen Verwaltungskomplex von Siemens – Bremen hatte das 1965 fertig gestellte Gebäude über eine Tochtergesellschaft 1997 erworben – belegt das Gesundheitsressort von den insgesamt 16 Stockwerken die zehnte, elfte und zwölfte Etage. Außerdem gehören noch ein paar Büroräume im neunten Stock dazu. "Wir platzen aus allen Nähten", nennt Lukas Fuhrmann, Sprecher des Gesundheitsressorts, den Hauptgrund für den Umzug. "Und ausbreiten können wir uns im Siemens-Hochhaus nicht, weil unter anderem das Umweltressort ebenfalls hier untergebracht ist und auch zusätzlichen Platzbedarf hat."
Dass das Ressort Platzbedarf habe, stehe außer Frage, so Eckhoff. Nur spreche der jährliche Mietpreis, der statt bei derzeit 400.000 Euro künftig bei rund einer Million Euro liegen werde, gegen dieses Vorhaben. "Da freut sich am Ende der Projektentwickler, der das Gebäude später dann dem internationalen Immobilienroulette, sprich Immobilienfonds, zuführen kann." Dieses Vorhaben zeige wieder, wie "verkorkst in Bremen die Entwicklung von eigenen Immobilien ist". Man hätte solch ein Gebäude wenigstens in Kooperation mit einem Projektentwickler umsetzen können, "um nach 25 Jahren zumindest etwas davon zu haben."
Schon vor der Pandemie sei es laut Fuhrmann für die 116 Mitarbeiter, die sich auf 77 Büros verteilen, sehr eng gewesen, so Fuhrmann. Durch den bewilligten Personalaufbau – im Haushaltsjahr 2020/2021 kommen 18,5 Vollzeitstellen hinzu und in 2022/2023 sind es 13 – hätte sich das Platzproblem weiter verschärft beziehungsweise wäre ein Arbeiten gar nicht mehr darstellbar gewesen. "Schon das Referat 42 für Verbraucherschutz hatten wir deshalb in frei werdende Räume des Landesuntersuchungsamts als Übergangslösung ausgelagert."
"Wir freuen uns auf den Umzug", so Fuhrmann. "Zum einen bedeutet ein eigenes Gebäude eine Aufwertung für unser Ressort, zum anderen ist dann ein angemessenes Arbeiten möglich." Derzeit gebe es beispielsweise nur einen Besprechungsraum, der in Pandemiezeiten von maximal fünf Personen gleichzeitig genutzt werden könne. Außerdem könne das Ressort künftig auch seine Deputationssitzungen im eigenen Haus abhalten.