Die vergangenen Monate sind beim Bremer Raumfahrtkonzern OHB nach eigenen Angaben durch eine anhaltende Dynamik und einer hohen Zahl von Auftragseingängen geprägt – wie etwa dem Auftrag der europäischen Raumfahrtbehörde Esa und der EU-Kommissionen zur Fertigung weiterer acht Galileo-Navigationssatelliten. Und so eine Dynamik wirkt sich auch auf die nackten Kennzahlen aus: So steigerte sich die Gesamtleistung des Konzerns in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf 541 Millionen Euro.
Die Dynamik des Unternehmens macht sich auch an anderer Stelle bemerkbar: Die OHB-Aktie legte von Anfang Januar von 18,49 Euro auf 40,89 Euro bis Ende September deutlich zu. Einen historischen Höchststand erreichte der Aktienkurs der OHB-Aktie von 47,48 Euro am 16. Oktober dieses Jahres.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte trotz leicht erhöhter Abschreibungen um elf Prozent auf fast 32 Millionen zu, wie die OHB SE am Dienstag mitteilte. Der Konzern hatte unter anderem in die Produktionshalle für die neue europäische Trägerrakete Ariane 6 investiert, die in der Bremer Airport-Stadt steht. OHB ist neben der Ariane-Group am Bau und der Entwicklung der Oberstufe beteiligt.
Der Vorstand erwartet für das Geschäftsjahr eine Gesamtleistung in Höhe von 800 Millionen Euro. Zum Quartalsende 30. September lag der Auftragsbestand des Unternehmens bei 2,049 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Zum Jahresende 2016 waren es 1,56 Milliarden Euro. Und seit dem Stichtag 30. September gab es noch einen ordentlichen Millionen-Nachschlag: Am 5. Oktober erfolgte noch ein Auftrag für vier zusätzliche Galileo-Satelliten mit einem Auftragsvolumen von 158 Millionen Euro, und in der vergangenen Woche wurde OHB von der Bundesregierung beauftragt, ein Satellitensystem zur weltweiten elektro-optischen Aufklärung zu realisieren. Volumen: 400 Millionen Euro.