Bremen. Die Krise bei der Fluggesellschaft OLT weitet sich aus. Das polnische Schwesterunternehmen, die OLT Express Poland, hat Donnerstag Nacht angekündigt, den Linienverkehr komplett einzustellen und nur noch ihre Charteraktivitäten weiterzuführen. Die Airline, die erst im April 17 neue Strecken zwischen neun Städten in Polen eröffnet hatte, ist wegen geringer Auslastungszahlen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Zudem hat der Eigner, der Danziger Finanzinvestor Amber Gold, erneut bekräftigt, sich schnellstmöglich von seinen Luftfahrtinvestments trennen zu wollen. Dazu gehört auch die in Bremen beheimatete deutsche OLT Express.
Airline-Chef Joachim Klein hält dagegen an seinen Expansionsplänen für den deutschen Markt fest, etwa am Standort Münster/Osnabrück. Die Gesellschaft hatte erst jüngst den Regionalflieger Contact Air übernommen und plant im September die Aufnahme von Flügen ab Münster/Osnabrück. An den bisherigen Standorten Bremen und Dresden gebe es wachsende Passagierzahlen. Man agiere wirtschaftlich unabhängig von OLT Express Poland und sei von den dortigen Umstellungen nicht betroffen, hieß es. Die am Dienstag angekündigte Suche nach einem neuen Eigentümer habe inzwischen begonnen, auch habe es erste Gespräche gegeben. Kaufinteressenten hätten auch von sich aus Kontakt mit dem Unternehmen aufgenommen, hieß es gestern. "Die OLT Express besitzt alle Voraussetzungen, um ihren Geschäftsbetrieb stabil weiterzuführen", sagte Klein. Ein neuer Eigentümer solle der Regional-Airline zusätzliche finanzielle Sicherheit geben.