Es sind gespenstische Bilder, die uns die vergangenen Monate beschert haben: Wo sonst Tausende unterwegs sind, oft mit vollgepackten Einkaufstüten, war auf einmal nichts. Leere. Bundesweit waren die Einkaufsstraßen verwaist, auch in Bremen blieben die Läden dicht und die Menschen zu Hause. Dass der Handel darunter gelitten hat, dürfte niemanden überraschen.
Der Reflex, als Wiedergutmachung unbeschränkte Sonntagsöffnung zu fordern, ist trotzdem falsch. Die Sonntagsruhe ist ein hohes Gut und wird deshalb vom Grundgesetz geschützt. Und gerade diejenigen, die von einer Ausnahme betroffen wären, haben sie besonders verdient, denn trotz Lockdown durften viele Geschäfte geöffnet bleiben. Die Mitarbeiter, die diese Läden im wörtlichen Sinne am Laufen hielten, waren einer besonders großen Gefahr ausgesetzt. Sie zusätzlich zu belasten, wäre nicht der richtige Weg. Die aktuellen Regelungen zu verkaufsoffenen Sonntagen sind lange erprobt und werden besonders in Bremen harmonisch eingehalten. Dabei sollte es bleiben.