Beratungsgespräche bietet die Sparkasse Bremen ab sofort auch im Netz an. In der neuen Direktfiliale sollen Kunden auf Wunsch nun auch Immobilienfinanzierungen und Geldanlagen online mit den Beratern der Bank besprechen können. Dabei ist ein Gespräch per Video möglich, aber auch ein gegenseitiges "Screen Sharing". Das bedeutet, dass die Kunden – wie in der persönlichen Beratung in einer Filiale – Einblick in den Bildschirm des Mitarbeiters der Sparkasse bekommen. Fotos, Exposés, Finanzierungen und Visualisierungen können damit für Kunde und Berater gleichzeitig sichtbar und nutzbar werden.
Die Sparkasse will mit dem Angebot nach eigenen Angaben eine Lücke schließen. Denn intensive, anspruchsvolle Beratungen waren in der Vergangenheit via Internet noch nicht möglich. Das persönliche Treffen war in diesen Fällen meist notwendig. „Nur ein Telefonkontakt reicht da in der Regel nicht aus“, sagt Sparkassenvorstand Thomas Fürst.
Digitalisierung verändert die Bankbranche
Gerade für Pendler, die in Bremen leben aber anderswo arbeiteten, sei ein Termin in der Filiale manchmal schwierig. Die Zahl dieser Kunden steige. Das Angebot eigne sich für alle, die nicht in eine Filiale kommen können oder wollen. Kunde und Berater verabreden sich dabei wie bisher zum Gespräch und treffen sich virtuell.
In der Direktfiliale arbeitet ein eigenes Team an Beratern ausschließlich mit Systemlösungen der Sparkasse Bremen. "Damit gewährleisten wir einen extrem hohen Sicherheitsstandard“, sagt Vorstand Fürst. Fragen etwa zu Öffnungszeiten könnten Kunden mittlerweile nicht nur über eine Servicenummer, sondern auch die sozialen Medien klären.
Die Digitalisierung verändert die Bankbranche rasant. Das zeigt auch die Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Demnach erledigen 76 Prozent der Internetnutzer Bankgeschäft heute online. "Das Finanzwesen lässt sich durchgängig digitalisieren. Die Bankenwelt steht in den kommenden zehn Jahren vor einem ganz grundlegenden Umbruch“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg zu den Ergebnissen. Drei von zehn Online-Banking-Nutzern geben an, gar nicht mehr in eine Filiale zu gehen.