Bei der Metro in Bremen nahe dem Flughafen hat die Gewerkschaft für den Mittwochmorgen zum Streik aufgerufen. Seit Mai laufen die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im bremischen und niedersächsischen Groß- und Außenhandel sowie im genossenschaftlichen Großhandel, und in diesen fast vier Monaten hat es bereits bei der Bremer Metro einige Streiks der Beschäftigten gegeben. Erst vergangene Woche streikten auch die Kollegen der Edeka Foodservice.
Die Tarifgespräche ziehen sich auch durch die großen Zeiträume zwischen den Verhandlungsterminen hin. So wollen sich die Tarifparteien kommenden Mittwoch zu einer vierten Runde treffen, nachdem sie am 13. Juli ohne Ergebnis auseinander gegangen waren.
Verdi fordert für die rund 140.000 Beschäftigten ein Plus bei den Löhnen und Gehältern um 13 Prozent, mindestens jedoch 400 Euro pro Monat sowie 250 Euro mehr Vergütung für die Auszubildenden sowie eine Laufzeit des Tarifvertrags von einem Jahr. Die Verhandlungsführer vom AGA Unternehmensverband boten bisher ab September 2023 5,1 Prozent mehr Geld, und ab August 2024 nochmals 2,9 Prozent. Außerdem versprechen sie den Beschäftigten im Folgemonat nach Tarifabschluss eine Inflationsausgleichsprämie (Einmalzahlung) in Höhe von 700 Euro und zum 1. Januar 2024 nochmals 700 Euro. Teilzeitbeschäftigte sollen dies anteilig erhalten, Auszubildende sollen bis zur Hälfte Geld erhalten. Außerdem streben die Arbeitgeber eine Laufzeit des Tarifvertrags von zwei Jahren an.
Verdi zu Tarifstreit im Handel: Vom Kuchen etwas abbekommen
Verdi-Gewerkschaftssekretär Tobias Uelschen verwies darauf, wie gut der Handel durch die Pandemie verdient habe und sagte: "Jobs im Handel bleiben nicht weiter attraktiv, wenn nicht auch die Arbeitsbedingungen besser werden und die Löhne und Auszubildendenvergütungen steigen!“ Die Beschäftigten sollten etwas vom Kuchen abbekommen.
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Volker Hepke, sah im Juli nach dem letzten Gespräch eine Einkommensverbesserung für die Beschäftigten von mehr als zwölf Prozent über die Laufzeit von 24 Monaten und sagte: Die Gewerkschaft blockiert weiter, an der Inflationsausgleichsprämie zeigt sie kein Interesse. Mit dieser Blockadehaltung stellt Verdi die Sozialpartnerschaft auf eine harte Probe. Es ist an der Zeit, die Verhandlungen zielführend abzuschließen." Sowohl die Beschäftigten als auch die Unternehmen im Groß- und Außenhandel bräuchten Planungssicherheit.