Etwa sieben Millionen Hunde leben in Deutschland. Die meiste Zeit sind sie friedlich. Es gibt aber auch Ausnahmen, etwa wenn Hunde zubeißen oder das Mobiliar zerstören. „Für die Haftung ist kein Verschulden erforderlich. Der Hundehalter haftet mit seinem gesamten Vermögen und auch mit seinem Einkommen, notfalls ein Leben lang“, sagt Bianca Boss vom Bund der Versicherten. Nur mit einer Hundehalterhaftpflichtversicherung kann er das finanzielle Risiko eines solchen Schadens absichern.
Etwa 70 Prozent der Hunde in Deutschland sind versichert. Sechs Bundesländer schreiben bisher eine solche Police vor. In Bremen gilt die Versicherungspflicht nur für gefährliche Hunderassen. Insgesamt verursachen Hunde etwa 100 000 versicherte Haftpflichtschäden im Jahr, berichtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Die Versicherer leisten dafür rund 80 Millionen Euro. Nach den Erfahrungen der Allianz verursacht ein Hund im Durchschnitt doppelt so hohe Haftpflichtschäden wie ein Mensch.
Der Hund ist nach der Katze das zweitbeliebteste Haustier in Deutschland. Rund 13 Millionen Katzen leben in deutschen Haushalten. „Sie können aufgrund ihrer Größe keine bedeutenden Schäden anrichten“, sagt Mathias Zunk vom GDV. „Deshalb sind Katzen in der Privathaftpflichtversicherung mitversichert.“ Eine spezielle Police sei nur für Tiere notwendig, bei denen eine sogenannte Gefährderhaftung vorliegt. Das bedeutet, dass der Halter für die Schäden verantwortlich ist, die sein Hund verursacht.
Die Hundehalterhaftpflichtversicherung trägt die Kosten für alle Schäden, die der Hund anderen zugefügt hat. Dazu gehören Personenschäden (etwa Schmerzensgeld und Behandlungskosten nach einem Biss), Sachschäden (ein Hund zerstört die teuren Schuhe eines Gastes) und Vermögensschäden als Folge eines Personen- oder Sachschadens (etwa der Verdienstausfall eines verletzten Tierarztes). „Die Deckungssumme sollte daher mindestens bei fünf Millionen Euro pauschal für Sach- und Personenschäden liegen“, sagt Boss. Vergleichbar einer privaten Haftpflichtversicherung kommt auch die Hunde-Police nicht für die eigenen Schäden auf. Das gilt, wenn etwa Familienmitglieder vom eigenen Hund verletzt werden.

Für den Beispielfall einer Hundehalterhaftpflichtversicherung wurde den Vorgaben entsprechend eine Hunderasse ausgewählt. Aber in der Regel gibt es bei den Prämien keine Unterschiede nach den Rassen, sofern es sich nicht um einen Kampfhund handelt. Das Ranking richtet sich in der Tabelle nach dem Preis. In die Bewertung der Leistungsstärke fließen Kriterien wie die Deckungssummen für Personen- und Sachschäden wie auch für Vermögensschäden ein, außerdem die Mietsachschäden an Gebäuden und Einrichtungen und ob auch eine Forderungsausfalldeckung im Tarif enthalten ist. Sie springt ein, wenn der versicherte Hundehalter selbst der Geschädigte ist und der fremde Tierhalter den Schaden nicht zahlen kann. Nur die Oberösterreichische verfügt nicht über eine Forderungsausfalldeckung.
Außerdem wird geprüft, ob das Hüten durch fremde Personen, das Führen ohne Leine oder Turniere versichert sind. Untersucht wird ebenfalls, inwieweit ein Urlaubs- und Auslandsaufenthalt mit Hund versichert ist. Die letzte bewertete Kategorie beschäftigt sich mit den beitragsfreien Extras.
Auch bei einer Hundehaftpflichtversicherung lohnt ein Preisvergleich. Der Hundehalter kann dafür 40 Euro im Jahr ausgeben. Eine solche Police kann aber auch mehr als 120 Euro im Jahr kosten. Zwei Tarife in der Tabelle werden mit „sehr gut“ bewertet: der Tarif XL von Adam Riese und der Tarif THV Einfach komplett der Haftpflichtkasse. Beide haben eine Forderungsausfalldeckung. Allerdings sind bei dem Tarif der Haftpflichtkasse Mietsachschäden nur mit fünf Millionen versichert, bei Adam Riese reicht die Entschädigungsgrenze bei Mietsachschäden bis zur Versicherungssumme. Dafür enthält der Tarif der Haftpflichtkasse eine Tierhalter-Rechtsschutzversicherung. Der Tarif von Adam Riese schneidet am besten im Preis-Leistungs-Verhältnis ab und kann täglich gekündigt werden. Alle Tarife in der Tabelle sind mit Selbstbeteiligung. Wer das nicht möchte, muss bis zu 40 Prozent mehr zahlen.
Wenn der Hund krank wird, kann es schnell teuer werden. Die Tierhalter haben die Möglichkeit, nur Operationskosten abzusichern oder auch die Kosten beim Tierarzt. Die Höhe des zu zahlenden Versicherungsbeitrages, der unter anderem von Rasse und Alter abhängt, ist nicht unerheblich. „Tierhalter müssen für eine Tierkrankenvollversicherung für den Hund mit Monatsbeiträgen zwischen 25 und weit über 60 Euro rechnen“, sagt Boss. Zudem werde teilweise eine Selbstbeteiligung verlangt. Die Expertin rät, einen Betrag zur Seite zu legen. Tierkrankenversicherungen sind bei den Leistungen pro Jahr mitunter betragsmäßig begrenzt, etwa auf 3000 oder 4000 Euro.