Eigentlich hätte an diesem Freitag eine Rakete der Hochschule Bremen in den Himmel über Schweden starten sollen, doch daraus wird erst einmal nichts. Die Mission der Aquasonic II wurde vorerst wegen des Coronavirus abgesagt.
Seit mehreren Jahren entwickeln und bauen Studierende des Studiengangs Luft- und Raumfahrttechnik an der Hochschule Bremen an der Höhenforschungsrakete. Das Projekt ist Teil ihres Studiums, aber auch ihrer Freizeit. „Im vergangenen halben Jahr war ich unter der Woche jeden Tag in der Hochschule und habe etwas für das Projekt gemacht“, sagt die Studentin Samantha Salzwedel.
Auch deshalb trifft die Absage des Starts der 91 Kilogramm schweren Rakete viele, teilt Joachim Beyer vom Institut für Aerospace-Technologie mit, der das Projekt betreut. „Die Rakete war schon am Startplatz in Schweden„, sagt er. “Nun wird sie wieder zurück nach Bremen geholt.“
Kleine Verbesserungen und Tests
Beendet ist das Projekt damit aber nicht. „Wir müssen warten, bis wir die Erlaubnis und ein neues Startfenster bekommen“, sagt Beyer. Wann das sein wird, könne derzeit aber noch niemand sagen. Der Ingenieur hofft, dass es noch in diesem Jahr klappt. Bis dahin werden die Studenten weiter an der Rakete arbeiten, kleine Verbesserungen machen und Tests durchführen. „Wir wollen nicht, dass das Projekt unter den Tisch fällt. Schließlich haben wir drei Jahre lang mit Herzblut daran gearbeitet“, sagt Beyer.
Falls die Rakete dann starten kann, soll sie laut Plan sieben Kilometer hoch fliegen, dabei die Schallmauer durchbrechen und insgesamt zwei Kilogramm Fracht mit in die Höhe nehmen. Diese sogenannte Nutzlast besteht aus einem Mini-Satelliten in Getränkedosengröße, den Schüler gebaut haben und der Radioaktivität erfassen soll, sowie einer Kamera. Nachdem die Aquasonic II ihre Zielhöhe erreicht hat, soll sie an einem Fallschirm wieder zurück zur Erde gleiten. Schon 2016 hat ein Team der Bremer Hochschule erfolgreich eine Rakete gestartet.