Tim Nesemann hat als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bremen seinen Vertrag um weitere fünf Jahre verlängert. Das hat das Geldinstitut am Freitag und damit an Nesemanns 53. Geburtstag mitgeteilt. Damit wird er bis mindestens Oktober 2029 an der Spitze der Sparkasse stehen. Sowohl der Aufsichtsrat als auch der Verwaltungsrat der Finanzholding haben der Verlängerung diese Woche zugestimmt. Damit wird er auch in Zukunft neben der Unternehmensstrategie die Bereiche Finanzen, Risiko- und Kreditüberwachung sowie Personal, Presse und Nachhaltigkeit verantworten.
Der Diplom-Kaufmann und promovierte Mathematiker arbeitet seit 1995 bei der Sparkasse Bremen - seit 2008 in der Funktion als Vorstandsvorsitzender. Spätestens mit dem Umzug des Geldhauses vom Brill an die Universität unterstrich er seine Strategie, dass man ein Unternehmen wie die Sparkasse für die Zukunft wie ein Technologieunternehmen wie Google denken müsse, denn das seien die Konkurrenten für künftige Geschäfte. Um dies zu untermauern, wurde vor drei Jahren im Führungsgremium der Posten eines Digitalvorstands geschaffen.
Entscheidung zu flacheren Hierarchien
Zu der damals neuen Strategie gehörte auch, immer mehr als Finanzvermittler zu agieren und auch Produkte anderer Anbieter anzubieten. Ebenso fällt in seine bisherige Amtszeit die Entscheidung zur Aufteilung der Standorte in Stadtteilfilialen mit reiner Beratung und Filialen mit reiner Geldversorgung. Für diese Veränderung gab es jedoch von vielen Kunden Kritik, da sie sich zum Teil von den angestammten Standorten ihrer Filialen verabschieden mussten. Nicht zuletzt wurde bei der Sparkasse auch das agile Arbeiten eingeführt mit flacheren Hierarchien hin zu mehr Eigenverantwortung der Beschäftigten inklusive der Abschaffung des Siezens. All diese Veränderungen führten in den vergangenen Jahren dazu, dass Vertreter von so mancher Kreissparkasse aus anderen Teilen Deutschlands dem Bremer Geldinstitut einen Besuch abstatteten.
Schaut man auf die Bilanzsumme in Höhe von mehr als 15 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, ist die Sparkasse Bremen bundesweit die zwölftgrößte Sparkasse, unter den freien Sparkassen, also den kommunal nicht gebundenen Geldinstituten, ist sie nach der Hamburger Sparkasse die zweitgrößte. Mit der Privatkundenvorständin Frauke Hegemann, dem Firmenkundenvorstand Klaus Windheuser und dem Digitalvorstand Pranjal Kothari hat Tim Nesemann sein Zukunftsteam zusammen, um auch die Umwälzungen der kommenden Jahre anzugehen. Mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung ist nun auch klar, wer zum 200. Geburtstag der Sparkasse Bremen im Jahr 2025 an der Spitze stehen wird.