Das Auto bleibt das bedeutendste Exportgut Deutschlands. Im Jahr 2024 wurden allein 3,4 Millionen Pkw exportiert, was fast 80 Prozent der in Deutschland hergestellten Autos entspricht. Ein Großteil dieser Exporte läuft noch immer über den Seeweg, heißt es in einer Pressemitteilung des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS).
Der Süden Deutschlands, wo aktuell die Internationale Automobil-Ausstellung IAA in München stattfindet, verstehe sich zwar als Zentrum der Mobilitätsbranche, die globale Präsenz deutscher Autos sei jedoch nur dank der norddeutschen Häfen möglich.
Zudem seien unter den rund 1,8 Millionen importierten Pkw viele Fahrzeuge deutscher Hersteller, die im Ausland gebaut und in Deutschland noch weiter bearbeitet würden. Auch diese Wertschöpfung werde durch die norddeutschen Häfen gesichert. Die Häfen spielten deshalb weiterhin eine gewichtige Rolle für die Automobilbranche.
Aus einem Bericht des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) geht hervor, dass sich die deutschen Automobil-Umschlagszahlen seit dem Tief während der Pandemie 2020 wieder erholt haben. Die Umschlagszahlen der bremischen Häfen sinken hingegen kontinuierlich. Laut dem ISL nennen die Verantwortlichen der Bremer Häfen die generelle wirtschaftliche Entwicklung und die Produktionsverlagerung der deutschen Hersteller in die Zielländer als Hauptgründe für diesen Rückgang. Mit Hinblick auf die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur wie etwa der Vertiefung der Außenweser bleibt Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt jedoch optimistisch. Bereits im März hatte sie gegenüber dem WESER-KURIER betont, ihre Priorität und zentrale Zielsetzung sei die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der bremischen Häfen.