Ihre wissenschaftlichen Interessen könnten kaum unterschiedlicher sein. Und doch haben Georg Pesch, Magdalena Laurien, Insa Stefanie Jarass, Matthias C. Täger und Florian F. Krause eines gemeinsam: Seit Donnerstag sind sie Trägerinnen und Träger des Bremer Studienpreises für herausragende Abschlussarbeiten an der Universität Bremen.
Die Unifreunde, seit geraumer Zeit Gesellschaft der Freunde der Universität Bremen und der Jacobs University Bremen, verleihen diese Auszeichnung seit 1983. Ihr Vorsitzender Bengt Beutler übergab die mit 500 und 1000 Euro dotierten Preise am Abend in der Oberen Rathaushalle. Die Preisträger im Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften sind Georg Pesch und Magdalena Laurien aus dem Fachbereich Produktionstechnik.
Hochverdiente Auszeichnungen
Pesch wurde ausgezeichnet für seine Dissertation über die dielektrophoretische Partikelrückhaltung in porösen Medien. Laurien überzeugte mit ihrer Masterarbeit über atomistische Modellierung der Bildung einer duroplastisch/thermoplastischen Grenzfläche während der Co-Härtung. Als Laudator lobte ihr wissenschaftlicher Betreuer Lucio Colombi Ciacchi nicht zuletzt Lauriens „großartige Gabe, ihre Ergebnisse zu präsentieren“. An diesem Abend kam die junge Wissenschaftlerin nicht zu Wort. Sonst hätte sie laiengerecht erklärt, was es mit dem Verschweißen unterschiedlicher Faserverbundstoffe auf sich hat.
Jörg Thöming pries Georg Peschs Fähigkeiten auf dem Gebiet der Energieforschung. Im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften erhielt Insa Stefanie Jarass den Bremer Studienpreis für ihre Doktorarbeit zum Thema „Privates Einheitsrecht“. Gralf-Peter Callies würdigte die Bedeutung ihrer Arbeit im Bereich des transnationalen Rechts. Matthias C. Täger wurde ausgezeichnet für seine Masterarbeit „Grüne Finanzen? Eine strategische Handlungsfeld-Analyse von ökologisch nachhaltigen Finanzierungen“. Sebastian Botzem hob die interdisziplinäre Arbeitsweise Tägers hervor.
Der Sonderpreis der Firma Bruker Daltonik ging an Florian C. Krause. Er erhielt, wie sein Laudator Andreas Rosenauer sagt, die „hochverdiente“ Auszeichnung für seine Doktorarbeit über die „Entwicklung spezieller quantitativer Messverfahren für die hochauflösende Transmissionselektronenmikroskopie“.
Bengt Beutler betonte in seiner Ansprache, dass die Bildungspolitik in Bremen, unabhängig von der anstehenden Bürgerschaftswahl, „ein besonderes Thema“ sei: „Im rohstoffarmen Europa, dem insoweit noch ärmeren Deutschland und dem gewiss nicht reicheren Bremen ist die Wissenschaft die einzige Ressource, um das zu sichern, was erreicht wurde.“ Man müsse sehen, wie eng Bildung und Wissenschaft zusammenhängen. „Ohne die Ausbildung des eigenen Urteilsvermögens gibt es keine exzellente Wissenschaft.“
Andreas Breiter, Konrektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Transfer, führte als Moderator durch den Abend, der für Eva Quante-Brandt (SPD) „einfach nur schön“ war. „Für mich als Wissenschaftssenatorin ist es super, dass Sie diesen Weg gegangen sind“, gab sie den Preisträgerinnen und Preisträgern für ihre nächsten Schritte mit.