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Wintersemester wieder in Präsenz Studierende sollen in die Hörsäle zurück

Die Hochschulen planen im Wintersemester wieder Präsenzveranstaltungen in der Lehre. Hohe Impfquoten und strenge Kontrollen, die nur Geimpfte, Genesene und Getesten Zutritt gewähren, sollen das ermöglichen.
25.08.2021, 21:05 Uhr
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Studierende sollen in die Hörsäle zurück
Von Timo Thalmann

Im anstehenden Wintersemester sollen Studierende und Lehrkräfte trotz aktuell steigender Corona-Infektionszahlen wieder in die Hörsäle und Seminarräume der Universitäten und Hochschulen des Landes zurückkehren. "In Abstimmung mit der senatorischen Behörde planen wir, Lehr- und Lernbedingungen in uneingeschränkter Präsenz auf dem Campus anbieten zu können. Stellen Sie sich also bitte darauf ein, ab Oktober wieder in Bremen zu sein", heißt es von der Universität Bremen in einer offiziellen Mitteilung an ihre Studierenden.

Ähnlich die Einlassungen der Hochschule Bremen (HSB). "Wir wollen alles möglich machen, was unter den aktuellen Umständen möglich ist, um wieder mehr Präsenz in der Lehre anzubieten", sagt Ulrich Berlin, Sprecher der Hochschule. Die HSB empfiehlt ihren Studierenden daher ebenfalls, Anwesenheitszeiten an der Hochschule einzuplanen. Auch die private Jacobs-University in Bremen-Nord hat entschieden, die Präsenzlehre im kommenden Wintersemester wieder als Standard vorzusehen. Die Hochschule für Künste (HfK) hat "maximale Präsenz" als Ziel ausgegeben.

Möglich werden soll dies in allen Einrichtungen durch eine möglichst hohe Impfquote der Studierenden und der Mitarbeiter sowie strenge Hygienekonzepte, die vor allem auf die sogenannten 3G-Regel setzen. Danach dürfen nur Geimpfte, Genesene oder frisch negative Getestete mit den entsprechenden amtlichen Nachweisen die jeweiligen Einrichtungen betreten und an Präsenzveranstaltungen teilnehmen. Die Universität, die beiden Hochschulen sowie die Jacobs-University haben umfassende Einlasskontrollen durch eigene oder auch externe Sicherheitsdienste angekündigt.

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Die Jacobs-University stellt einer Vegesacker Apotheke zudem kostenfrei Räumlichkeiten auf dem Campus für ein Testzentrum bereit, sodass Studierende sich regelmäßig testen lassen können. Die HfK bietet seit rund zwei Wochen in Kooperation mit dem Arbeiter Samariter Bund ein Testzentrum direkt an ihrem Standort Speicher XI in der Überseestadt an. Schon seit Ende April existiert ein Testzentrum an der Universität Bremen. Regelmäßige Tests mindesten einmal pro Woche sind für die Studierenden bislang genau so kostenfrei wie für jeden anderen Bürger. Unklar ist, wie sich das nach dem 11. Oktober darstellt, wenn die Tests nicht mehr kostenfrei sind. Wer dann als Student nicht geimpft ist, wird nach jetzigem Stand zusätzliche Kosten tragen müssen, um an möglicherweise verpflichtenden Präsenzveranstaltungen teilzunehmen, die ohne digitale Alternative angeboten werden.

Daher empfehlen alle akademischen Einrichtungen ihren Studierenden nachdrücklich die Impfung. Die Universität Bremen sowie die Hochschule verweisen dazu auf das Bremer Impfzentrum. Die HfK vermittelt dagegen auf Anfrage individuelle Termine für ihre Studierenden bei einer Ärztin im Stadtteil Walle. Die Jacobs-University macht für ihre Studierenden Impfungen beim eigenen Betriebsarzt möglich.

Spezielle Impfaktionen für Studierende gibt es auch in Niedersachsen: Die Leibniz Universität Hannover, die ebenfalls wieder Präsenzveranstaltungen in der Lehre organisiert, will im September und Oktober Impftermine direkt in der Universität anbieten. Die Universität in Göttingen bietet seit Juli ein eigens errichtetes Impfzentrum für Uni-Angehörige in der Mensa.

Wegen der internationalen Ausrichtung der Bremer Jacobs University rechnet man hier laut Sprecher Heiko Lammers mit dem Sonderfall, dass Studierende zwar bereits geimpft sind, aber nicht mit einem in Europa oder Deutschland zugelassenen Impfstoff. Dann sollen Nachimpfungen mit Johnson & Johnson erfolgen. "Eine Umfrage im Vorfeld hat ein hohes Interesse der Studierenden an den Impfungen durch den Betriebsarzt ergeben", sagt Lammers. Etwa 400 der insgesamt rund 1500 Studierenden wolle das entsprechende Angebot der Jacobs-University nutzen.

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Bei den übrigen geht Lammers davon aus, dass hier bereits vielfach Impfungen erfolgt sind. Die Universität Bremen hatte Mitte August die Ergebnisse einer Online-Befragung veröffentlicht, wonach 87 Prozent ihrer Studierenden mindestens einmal und 60 Prozent vollständig geimpft sind. Knapp 6400 Personen und damit 37 Prozent der Angeschriebenen hatten an der Befragung teilgenommen.

Die Zahlen reihen sich in ähnliche Umfrageergebnisse an anderen Hochschulen in Deutschland ein. Der Spiegel hatte jüngst gemeldet, an der Universität Tübingen hätten 74 Prozent der mehr als 4000 Befragten Studierenden angegeben, vollständig geimpft zu sein, 18 Prozent seien einmal geimpft. In Karlsruhe ergab eine Befragung Impfquoten von 70 Prozent doppelt und 17 Prozent einmal geimpfter Studierender.

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