Vegesack. Die Meeresschutzorganisation Sea Shepherd hat angekündigt, dass das Patrouillenschiff "Emanuel Bronner" in dieser Saison erneut in der Ostsee eingesetzt wird, um dort den Kampf für die vom Aussterben bedrohten Schweinswale fortzusetzen. Und wie alle Missionen von Sea Shepherd bekommt auch diese einen eigenen Namen: Perkunas. Es handelt sich um einen Donnergott aus der baltischen Mythologie.
Die "Emanuel Bronner" ist im vergangenen Juni im Vegesacker Hafen getauft worden. Sie ist das erste eigene Schiff der deutschen Sea-Shepherd-Flotte. Die Deutschlandzentrale der Meeresschützer befindet sich bekanntlich in der Reeder-Bischoff-Straße. Leiter der Perkunas-Kampagne ist Reinhard Grabler. Aufgabe soll es in den kommenden Monaten sein, in der Ostsee zu "patrouillieren und dabei die zahlreichen Netze in Schutzgebieten zu dokumentieren und illegale Netze den lokalen Behörden zu melden".
Nach Aussagen von Sea Shepherd kümmern sich die EU-Staaten nicht ausreichend um den Schutz der Schweinswale. Auf der Internetseite heißt es: "Die gefährdeten Schweinswale sind unter EU-Recht geschützt. Nach der ... Flora-Fauna-Habitat-Richtline sind die Mitgliedsstaaten verpflichtet, Maßnahmen in sogenannten besonderen Erhaltungsgebieten zum Schutz der Tiere vorzunehmen, welche nach Wichtigkeit als Lebensraum für die jeweilige Art ausgewählt werden. Trotz alledem existieren diese Erhaltungsgebiete nur auf dem Papier." Sea Shepherd fordert zum Beispiel ein Verbot von Stellnetzen in Schutzgebieten und erwartet von den Anrainerstaaten, dass sie Richtlinien für den Schutz der Kleinwale aufstellen.
Die Situation der Schweinswale beschreiben die Umweltschützer als kritisch. "Für die Schweinswale rennt die Zeit davon." Wenn die Population in dieser Form weiter sinke, sei sie in naher Zukunft von der Ausrottung bedroht. Sea Shepherd wirbt auf seiner Homepage um Spenden, um die Kampagne zu unterstützen.