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Rabba regt sich auf über... Brachial-Biker

Kaum ist Frühling, okkupieren sie wieder die Straßen. Born to be vorn lautet das Motto der Brachial-Biker. Für unseren Kolumnisten steht fest: Die haben nicht alle Zündkerzen im Zylinderkopf.
10.05.2018, 11:50 Uhr
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Von Michael Rabba

Sie sind wieder da. Kaum wird der Frühling seinem Namen halbwegs gerecht, kommen sie aus den Garagen und okkupieren die Straßen. Ich habe nichts gegen Motorradfahrer. Aber etwas gegen jene Exemplare, die nach der winterlichen Fahr-Abstinenz ihren riesigen Nachholbedarf an Risiko und Rücksichtslosigkeit befriedigen. Oder salopper formuliert: Beklo… äh Brachial-Biker.

Rudel am Heck

Das kennt jeder Autofahrer: Von hier auf jetzt wird der Rückspiegel schwarz – eben noch Punkte am Horizont, kleben sie mit einem Mal am Heck. Krad-Lenker sind gern im Rudel unterwegs. Und ehe man sich versieht, ist das Rudel an einem vorbeigezogen. Gern auch mal links und rechts, sofern man grad auf der Mittelspur unterwegs ist. Waghalsige Überholmanöver – auch trotz Gegenverkehr und in Verbotszonen (die Schilder zeigen schließlich nur stilisierte Autos) - setzen in der Birne dieser Biker wohl Belohnungshormone frei.

Auch wenn der Verkehr stockt, drängt es diese in Leder oder in Kutten mit aufgenähten Sippen-Symbolen gewandeten selbsternannten Asphalt-Helden immer weiter. Egal wie eng es zwischen den haltenden Autos ist, der dickste Kerl auf der dicksten Maschine muss da durch. Hauptsache weiter. Born to be vorn. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft Motorradfahrer sich bei Staus nur Zentimeter von meinen Außenspiegeln entfernt an meinem Auto vorbeigeschoben haben. In Obervieland ist jüngst eine Radfahrerin bei einem solchen Manöver von einem Biker gerammt und schwer verletzt worden.

Akustische Monster

Und dann gibt es auch noch die Dezibel-Deppen mit ihren Höllenmaschinen. Dröhnende, knallende, wummernde Auspuffe und blubbernde Motoren machen diese akustischen Monster auf zwei Rädern unüberhörbar. Und damit düsen diese Dödels dann am liebsten am Sonntagnachmittag durch Wohngebiete. Oder, Schwachsinn hoch zehn, sie cruisen sinnlos in der Gegend herum. Die Antriebsaggregate von Motorrädern müssen weniger Masse befördern, lese ich auf einem Nachschlageportal im Internet. Ja klar, bei diesen Ruhestörern auf jeden Fall weniger Hirnmasse! Vielleicht sind die Lärm-Luschen ja taub – auf jeden Fall sind sie es beim Thema umwelt- und sozialverträgliches Verhalten.

Stinkende Verkehrshindernisse

Fast hätte ich sie vergessen: Quälgeister sind auch die Möchtegern-Motorradfahrer auf ihren extrem stinkenden Verkehrshindernissen namens Roller. Bevorzugt im Berufsverkehr fahren sie stur in der Fahrbahnmitte. Die wollen wohl wenigstens einmal an der Spitze sein, und wenn es nur die Spitze einer Autoschlange ist.

Alle "Rabba regt sich auf"-Beiträge gibt es in unserem Dossier.

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