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André Fesser über die Cannabis-Debatte Kommentar: Jugendschutz geht vor

In Bremen soll der Anbau von Cannabis nach Plänen von Rot-Grün straffrei werden. Ein Kommentar zum Thema von André Fesser.
26.03.2016, 00:00 Uhr
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In Bremen soll der Anbau von Cannabis nach Plänen von Rot-Grün straffrei werden. Ein Kommentar zum Thema von André Fesser.

Beim Thema Cannabis soll alles ganz schnell gehen. Es ist bemerkenswert, mit welchem Elan der rot-grüne Senat auf seinem Weg zu einem liberaleren Umgang mit Drogen voranschreitet. Wenn alles klappt mit der Bremer Logik, kriegt man das Gras irgendwann in der Apotheke.

Es gibt gewiss gute Gründe für die Legalisierung: Wer krank ist und mit Cannabis sein Leiden lindern kann, soll zugreifen können – dieser Ansatz ist wohl mehrheitsfähig. Und es klingt geradezu verlockend, Polizei und Justiz durch die Entkriminalisierung der Droge eines ihrer großen Probleme zu nehmen. Der Kleindealer mit dem Tütchen Dope in der Tasche verursacht einen hohen Aufwand, den man auch nutzen könnte, um die richtig bösen Jungs zu jagen. Tatsächlich würde sich der Aufwand im Falle einer Cannabis-Freigabe aber nur verlagern – von der Strafverfolgung zur Präventionsarbeit.

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Denn natürlich hat der mündige Bürger ein Recht auf Rausch. Er kann machen, was er will, solange er anderen nicht schadet. Für Jugendliche aber gilt das nicht, sie müssen geschützt werden, und dieser Schutz ginge durch eine Freigabe verloren: Der Zugang zu Cannabis würde erleichtert, der Stoff verfügbar wie Alkohol und Zigaretten.

Fachleute sind sich weitgehend einig, dass Cannabis Jugendlichen schadet, dass es – einfach ausgedrückt – blöd macht. Wer sie vor diesem Schicksal schützen möchte, und das muss bei aller Offenheit das Ziel sein, sollte nicht allein auf Prävention setzen, sondern an dem Verbot festhalten. So schön der Rausch auch sein mag – eine Bagatellisierung dürfen wir uns nicht leisten.

andre.fesser@weser-kurier.de

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