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Ein Workaholic zum Anlehnen Motsi Mabuse sitzt ab 16./17.09. beim RTL-"Supertalent" in der Jury (immer samstags, um 20.15 Uhr)

Dieter und Sylvie sollten sich ins Zeug legen, um neben ihr nicht alt auszusehen: Powerfrau Motsi Mabuse nimmt wieder auf dem Juroren-Thron Platz.
02.09.2011, 00:00 Uhr
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Von Teresa Groß

Dieter und Sylvie sollten sich ins Zeug legen, um neben ihr nicht alt auszusehen: Powerfrau Motsi Mabuse nimmt wieder auf dem Juroren-Thron Platz.

"Jemand, an den man sich anlehnen kann" - das bedeutet ihr voller Name Motshegetsi übersetzt. Das sollte man allerdings nicht falsch verstehen, besonders, wenn man Motsi Mabuse bei der neuen Staffel der RTL-Castingshow "Das Supertalent" als Kandidat unter die Augen treten möchte. Auf Kuschelkurs geht die Deutsche Meisterin im Lateintanz nämlich nicht. Die "Neue" im Jurorenteam tritt an die Stelle von Bruce Darnell und ist neben Sylvie van der Vaart die zweite Dame an Dieter Bohlens Seite. Ihr Ziel bei der Show? Ehrliche Kritik zu äußern, die trotzdem fair bleibt. In die Pfanne hauen will sie die Kandidaten nicht, auch wenn ihr das ob der unterirdischen Darbietungen manchmal schwerfällt. Dafür hat die 30-jährige Profitänzerin zu viel Herz. Hätte sie sonst für ihre große Liebe den Kontinent gewechselt?

teleschau: Der Bedeutung Ihres Namens nach sind Sie also ein verlässlicher Mensch?

Motsi Mabuse: Absolut! Für Menschen, die mir nahestehen, bin ich immer da.

teleschau: Pretoria, wo sie aufgewachsen sind, hat fast zwei Millionen Einwohner. Stockstadt, wo sie heute mit ihrem Mann wohnen, ist mit 7.000 Seelen ein ziemliches Kaff. Vermissen Sie manchmal die Großstadt?

Mabuse: In einer kleinen Stadt begegnen einem schon immer die selben Gesichter, selbst wenn man sich nur vom Sehen kennt. Den Freiraum einer Großstadt vermisse ich manchmal, und die Möglichkeiten, die man dort hat, um was zu unternehmen. Stockstadt ist aber auch sehr süß, und ich fühle mich dort sehr wohl. Alles hat seinen eigenen Ablauf - das gibt einem eine Art Sicherheit.

teleschau: Probleme mit aufdringlichen Fans?

Mabuse: Ich habe mich noch nie genervt gefühlt. Ab und zu wird man angesprochen, ja, aber es ist noch angenehm.

teleschau: Wie war es für Sie, für die ARD-Berichterstattung zur WM 2010 in Ihre Heimat Südafrika zurückzukehren?

Mabuse: Das war eine großartige Zeit. Das Land war so lebendig, es war wie eine große Party. Natürlich war es auch total schön, wieder zu Hause zu sein. Die WM in Südafrika hat Geschichte geschrieben, und das wird so schnell nicht noch mal passieren. Ich bin stolz, dabei gewesen zu sein.

teleschau: Wie war die Stimmung bei Ihren Landsleuten?

Mabuse: Die waren so stolz! Natürlich hätten sich alle gewünscht, dass Südafrika wenigstens eine Runde weiter gekommen wäre. Trotzdem haben alle die Atmosphäre sehr genossen, gerade weil Fußball dort so viel Bedeutung hat. Die Stars im eigenen Land - das war für die Leute eine riesen Sache, selbst wenn man die Spiele nur im Fernsehen verfolgen konnte.

teleschau: Schauen Sie privat auch Fußball?

Mabuse: Ich interessiere mich generell sehr für Sport. Die Leichtathletik-WM oder die Bundesliga habe ich schon verfolgt. Fußballergebnisse checke ich unterwegs auch mal im Internet.

teleschau: Das war Ihre erste Moderation. Eine harte Nuss?

Mabuse: Nein, gar nicht. Ich durfte ja über meine Heimat berichten, über Land und Leute. Da hatte ich leichtes Spiel. Natürlich war es mit den Zuschauerzahlen im Hinterkopf eine große Aufgabe, aber darüber habe ich gar nicht nachgedacht. Da macht man sich nur selbst verrückt.

teleschau: Wie haben Sie sich vorbereitet?

Mabuse: Ich habe viel gelesen und Informationen gesammelt, aber ich wollte nicht, dass die Moderation einstudiert wirkt. Also habe ich es einfach auf mich zukommen zu lassen und geschaut, was passiert (lacht).

teleschau: Jetzt startet "Das Supertalent" mit Ihnen in der Jury. Müssen sich die Kandidaten warm anziehen?

Mabuse: Ich glaube, ich bin eine faire Jurorin. Ich sehe das so: Die Leute machen sich Gedanken, gehen auf die Bühne und zeigen, was sie glauben zu können. Manchmal muss man da einfach sagen: "Leute, das geht so nicht." Andere Kandidaten muss man eher aufbauen, weil sie nicht so viel Selbstbewusstsein haben. Man sollte die Kritik immer auf den jeweiligen Menschen abstimmen. Der Ton macht schließlich die Musik.

teleschau: Schon mal an diesem eigenen Anspruch verzweifelt?

Mabuse: Es gibt schon harte Fälle, wo man irgendwie sprachlos ist. Aber man versucht, mit allen respektvoll umzugehen.

teleschau: Apropos Respekt. Ihrem neuen Kollegen, Dieter Bohlen, eilt sein Ruf ja weit voraus. Hatten Sie da kalte Füße?

Mabuse: Also ich wüsste nicht, wieso. Ich habe Respekt vor ihm, für das was er erreicht hat. Er ist sehr gut, in dem was er macht. Auch ich hatte meine Erfolge in meinem Bereich, und daher sind wir da auf Augenhöhe.

teleschau: Sie sind unheimlich viel unterwegs, waren zeitweise nur 100 Tage im Jahr zu Hause. Existiert das Wort "faulenzen" in Ihrem Sprachgebrauch überhaupt?

Mabuse: Ich hab das schon mal gehört, ja (lacht). Momentan ist es so, dass ich jetzt schon weiß, dass der nächste freie Tag um Weihnachten sein wird. Ich brauche den Trubel aber auch, um innerlich Ruhe zu haben. Wenn das anders wäre, würde ich verrückt werden.

teleschau: Von den Afrikanern könnten sich die Deutschen in Sachen Lebensfreude eine Scheibe abschneiden. Was ist Ihr persönliches Glücksrezept?

Mabuse: Als erstes muss man aufhören, zu vergleichen. Das fängt schon mit Kleinigkeiten an. Zum Beispiel, wenn man sich fragt, was der Nachbar verdient oder ob man dicker ist als die Freundin. So was frisst sich in den Kopf, und man wird davon nur unzufrieden. Auch wenn es schwer ist, muss man mit dem zufrieden sein, was man hat oder das ändern, womit man nicht zurecht kommt.

teleschau: Frau lernt Mann am offenen Hotelzimmerfenster kennen, und sie werden ein Paar. Das klingt nach einer Romantic Comedy mit Jennifer Lopez in der Hauptrolle. War das Kennenlernen mit Ihrem Mann Timo beim Tanzwettbewerb "British Open" wirklich so romantisch?

Mabuse: Es war fast schon kitschig. Man würde ja nie erwarten, dass ein Blick aus dem Fenster das ganze Leben verändert. Wenn wir heute an diesem Hotel im englischen Blackpool vorbeigehen, müssen wir beide lächeln. Ohne diesen Moment vor zwölf Jahren, in dem alles zusammengelaufen ist, hätten wir uns wohl nie kennengelernt.

teleschau: Ihr Tanzstil ist sehr weiblich und sexy. Sind Sie gerne eine Frau?

Mabuse: Manchmal denke ich mir schon, dass manche Situationen anders ablaufen würden, wenn ich ein Mann wäre. Als Frau kann man aber wiederum Dinge tun, die bei Männern anders bewertet werden würden. Emotionen zu zeigen oder der Intuition zu folgen, wird bei Männern eher als Schwäche ausgelegt.

teleschau: Die lateinamerikanischen Tänze spielen mehr mit Sexappeal und der Beziehung zwischen Mann und Frau als die Standardtänze. Liegt Ihnen das mehr?

Mabuse: Auf jeden Fall! Standard war nie mein Ding. Ich brauche generell sehr viel Freiheit und Freiraum, auch beim Tanzen. Beim Lateintanz ist es eher möglich, auch frei vom Partner zu agieren. Das entspricht mir einfach mehr.

teleschau: Ihr ehemaliger "Let's dance"-Partner Rolf Scheider hat es vorgemacht: Kühe melken auf der ProSieben-Alm. Wäre das auch was für Sie?

Mabuse: Nein, also wirklich nicht. Ich lege viel Wert auf meine Privatsphäre. 24 Stunden unter Beobachtung zu stehen - das könnte ich nicht.

teleschau: Dann vielleicht eine kürzere, intensivere Beobachtung? Beim "Playboy" vielleicht?

Mabuse: Ich habe mal im Scherz gesagt, dass ich das machen würde, wenn ich mein restliches Leben damit finanzieren könnte. Das war aber nicht ernst gemeint. Ich bin ziemlich prüde erzogen worden, und das hat mich geprägt. Außerdem halte ich mich selbst nicht für außerordentlich attraktiv. Eher für ganz normal.

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