Lange hat es gedauert, jetzt ist die Elbphilharmonie endlich fertig. Zehnmal mehr als ursprünglich geplant hat ihre Fertigstellung gekostet - da wäre etwas mehr Demut von Seiten des Ex-Bürgermeisters angebracht, findet Kulturredakteurin Iris Hetscher.
Na endlich. Neuneinhalb Jahre hat es gedauert, die Elbphilharmonie zu bauen, jetzt ist das Konzerthaus fertig. Ab Sonnabend kann man sich auf der Plaza tummeln. Etwas mehr Großzügigkeit wäre allerdings angebracht gewesen. Warum muss der Besuch zwei Euro kosten?
Immerhin war der Hamburger Senat bisher auch sehr freigiebig, wenn es bei dem Konzerthaus um das Thema Geld ging. 800 Millionen (Steuer-)Euro hat der Bau letztendlich gekostet, dafür erhält Hamburg ein neues, architektonisch herausragendes Wahrzeichen mit einem Konzertsaal als Kern, mit dem man sich in der Weltspitze positionieren will. Gleichzeitig soll aber ein abgestuftes Preissystem auch dafür sorgen, dass sich möglichst viele Hamburger einen Besuch leisten können.
Selbstbewusste Pläne, mit denen die Stadt signalisiert, dass man jetzt nach vorne schauen will. Trotzdem wäre ein wenig Demut angebracht. Doch Ex-Bürgermeister Ole von Beust schwurbelt von „zu geringer Planungstiefe“ zu Beginn des Projekts und wischt die Verzehnfachung der Kosten mit einem „Hinterher ist jeder klüger“ vom Tapet. Das ist entschieden zu lässig.