Dass eine Entscheidung her muss, ist klar. Das Bundesliga-Spiel gegen Bayer Leverkusen am Sonnabend (15.30 Uhr, Deichstube-Liveticker) steht schließlich vor der Tür. Doch ob dabei der wieder genesene Stammkeeper Jiri Pavlenka oder sein formstarker Vertreter Michael Zetterer das Tor von Werder Bremen hüten wird, ist weiter unklar. Zumindest öffentlich – womöglich aber auch für die Torhüter selbst.
„Das entscheidet Ole“, gab Werders Leiter Profifußball Clemens Fritz in Vertretung des erkrankten Cheftrainers Ole Werner bei der Spieltag-Pressekonferenz am Donnerstag lediglich zu Protokoll, ohne eine Tendenz erahnen lassen zu wollen. „Am Samstag werden wir die Aufstellung bekannt gegeben und nicht vorher.“ Die Trainingswoche solle erst mal abgewartet werden, am Freitag stehe schließlich noch eine letzte Einheit auf dem Programm.
Zetterers Leistungen bleiben Ole Werner nicht verborgen
Dass die Entscheidung keine leichte ist, liegt auf der Hand. Seit sechs Jahren ist Pavlenka die Nummer eins bei Werder Bremen, und auch in den Wochen, in denen der 31-Jährige wegen einer Adduktorenverletzung ausfiel, bemühte sich Werner nach Kräften, eine aufkeimende Torwartdiskussion abzublocken und nicht an seinen Hierarchien zu rütteln. Dass Zetterer in seinen vier Spielen als Vertreter mitunter überragte, blieb allerdings auch dem Coach nicht verborgen. Ausgerechnet nach dem Testspiel in der Länderspielpause gegen Hansa Rostock, als Pavlenka erstmals wieder im Tor stand, weichte Werner die Verhältnisse auf und vermied mit Blick aufs Leverkusen-Spiel ein klares Bekenntnis.
Auch Fritz bescheinigte Zetterer „wirklich sehr, sehr gute Leistungen“ – und das eben nicht nur für das Spiel mit dem Ball am Fuß, das als Zetterers Trumpf gegenüber Pavlenka gilt, sondern auch auf der Linie. „Er hat uns viel Sicherheit und Stabilität gegeben. Es ist auch nicht selbstverständlich, wenn du lange nicht gespielt hast, dann so direkt drin zu sein und abzuliefern“, schwärmte Fritz, nicht ohne pflichtschuldig auch Pavlenka ein grundsätzliches Lob auszustellen: „Wir wissen, dass wir auch mit Jiri einen sehr guten Torhüter haben. Von daher ist es ein Luxusproblem, worüber wir uns auch freuen.“
Doch auch ein Luxusproblem erfordert eine Entscheidung – und bis die steht, tappen womöglich auch die Torhüter selbst im Dunkeln. „Natürlich werden wir auch da in die Kommunikation gehen“, kündigte Fritz an. „Jiri oder Zetti werden es nicht erst am Samstag unmittelbar vor dem Spiel erfahren. Das ist ganz klar.“