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Bundesliga 4:0: Werder Bremen überrollt Mönchengladbach – Neuzugänge schlagen ein

Werder Bremen dominierte Mönchengladbach und siegte mit 4:0. Es war der erste Auswärtssieg gegen Gladbach seit über einem Jahrzehnt. Besonders überzeugte Neuzugang Samuel Mbangula. Unser Spielbericht.
14.09.2025, 19:35 Uhr
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Von Marius Winkelmann

Da ist er endlich: Der erste Pflichtspielsieg des SV Werder Bremen in der laufenden Saison – und was für einer! Im Duell der bis dato noch sieglosen Teams setzten sich die Grün-Weißen am Sonntagabend gegen Borussia Mönchengladbach nach Toren von Samuel Mbangula (15.), Jens Stage (26.), Romano Schmid (74./FE) und Justin Njinmah (81.) überzeugend mit 4:0 (2:0) durch. Es war zugleich der erste Auswärtserfolg gegen Gladbach seit mehr als 15 Jahren!

Im Vergleich zum 3:3-Remis gegen Leverkusen veränderte Trainer Horst Steffen die Startelf des SV Werder auf drei Positionen. Anstelle des gesperrten Niklas Stark kehrte Kapitän Marco Friedl nach Innenbandläsion im Knie zurück in die Viererkette und bekleidete dort den rechten Part neben dem 18-jährigen Karim Coulibaly. Erfreulich: Erstmals nach zwei Monaten Verletzungspause stand Jens Stage wieder in der Anfangself. Der Däne verdrängte Youngster Patrice Covic auf die Bank. „Ich bin sehr froh, dass Jens zurück ist. Im Training hat er schon eine Menge Betrieb gemacht. Auch was das Coaching anbelangt, war das sehr positiv“, begründete Steffen die Hereinnahme des Rückkehrers und beorderte zudem erstmals Neuzugang Cameron Puertas in die erste Elf.

Werder begann im mit 54.042 Zuschauern ausverkauften Borussia-Park aber nervös und ließ sich durch hoch anlaufende Gastgeber spürbar verunsichern. Ein Beispiel: Mio Backhaus zögerte im Aufbau zu lange mit dem Ball am Fuß und ließ ihn sich um Haaresbreite von Gladbachs Shuto Machino abluchsen (4.). Immerhin gehörte den Bremern der erste nennenswerte Abschluss der Partie: Nach scharfer Hereingabe von Yukinari Sugawara legte Marco Grüll auf Puertas ab, doch dessen Flachschuss war sichere Beute für Gladbach-Keeper Moritz Nicolas (9.). Auf der Gegenseite traf Machino aus spitzem Winkel nur das Außennetz (13.).

Mbangula eröffnet Torreigen


Werder hatte nun zu kämpfen, stach zwei Minuten später aber plötzlich eiskalt zu! Nach Sugawara-Pass fasste sich Samuel Mbangula aus halbrechter Position ein Herz – und nagelte den Ball aus 16 Metern in die kurze Ecke an die Unterkante der Latte, von wo aus er zu Bremer Führung ins Tor klatschte – 1:0 (15.). Das erste Bundesliga-Tor des Zehn-Millionen-Euro-Neuzugangs ließ die rund 5.500 mitgereisten Werder-Fans erstmals lautstark jubeln.

Und es wurde sogar noch lauter, als Mbangula zehn Minuten später vom linken Flügel mit Tempo nach innen zog, Romano Schmids Ablage im Strafraum weiter zu Stage leitete, der dann einmal aufzog und trocken mit rechts ins lange Eck zum 2:0 für den SVW vollstreckte (26.). Wer nun glaubte, dass das Gladbach den Stecker zog, lag falsch. Die „Fohlen“ steckten nicht auf und blieben weiter spielbestimmend und gefährlich. Giovanni Reyna schickte Robin Hack auf die Reise – und der Flügelspieler hämmerte den Ball ans Außennetz (36.). Kurz darauf hatte Werder erneut Glück, dass ein Hack-Kopfball nach Honorat-Flanke hauchzart am langen Pfosten vorbeizischte (38.).


Immerhin blieb auch Werder weiter nach Kontern gefährlich – doch der auffällige Puertas verzog zwei Abschlüsse deutlich (40./42.). Mehr passierte nicht – und so ging es mit einer 2:0-Führung und einem gellenden Pfeifkonzert der Gladbach-Fans in die Pause. Dabei hätte das Ergebnis aufgrund der Spielanteile durchaus anders ausfallen können.

Vorentscheidung zeichnete sich ab

Ohne personelle Veränderungen startete Werder Bremen in den zweiten Durchgang, den Stage mit einem Foul am eigenen Strafraum eröffnete. Den fälligen Freistoß schnappte sich Reyna, der aber in der Mauer hängenblieb (54.). Die Bremer tauchten wenig später erstmals gefährlich vor dem Gladbach-Tor auf – aber Sugawaras abgefälschter Schuss landete nur auf dem Tornetz (56.). In der 63. Minute war dann der Arbeitstag von Comebacker Stage beendet – für ihn brachte Werder-Coach Steffen Leo Bittencourt in die Partie.

Die Borussia tat sich nun schwer und die Bremer konterten weiter gefährlich – doch Grüll (67.) und Sugawara (68.) verpassten jeweils die Vorentscheidung. Im Gegenzug musste Felix Agu in höchster Not auf der Linie für den bereits geschlagenen Backhaus retten (69.). Wenig später hämmerte Grüll den Ball an die Latte – im zweiten Anlauf ließ Mbangula Gegenspieler Kevin Diks stehen, der den Belgier regelwidrig von den Beinen holte (73.). Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck blieb keine Wahl.

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Er entschied ohne zu zögern auf Strafstoß. Schmid trat an und verwandelte souverän zum vorentscheidenden 3:0 (74.). Für die Schlussviertelstunde brachte Steffen direkt danach Victor Boniface und Justin Njinmah für die auffälligen Schmid und Mbangula ins Spiel und bewies damit ein goldenes Händchen. Denn die beiden Joker besorgten in sehenswerter Co-Produktion tatsächlich das 4:0 für Werder Bremen! Nach starkem Puertas-Ballgewinn steckte Boniface sehenswert auf Njinmah durch, der den Ball mit dem Außenrist an Nicolas vorbeilöffelte (81.). Es war das Sahnehäubchen auf einen perfekten Bremer Abend im Borussia-Park, bei dem die Neuzugänge gleich ihre Wichtigkeit zeigten.

Nach drei Saisonspielen hat Werder nun vier Punkte auf dem Konto und klettert damit auf Tabellenplatz neun. Am kommenden Spieltag geht es für die Bremer mit einem Heimspiel gegen den SC Freiburg weiter. Anstoß der Partie am Sonnabend, 20. September, ist um 15.30 Uhr.


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