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Was soll das? Der lange Arm am Deich: Was hinter dem Bremerhavener Kunstwerk steckt

Man sieht sie oft, weiß aber nicht immer, was sie bedeutet: Kunst im öffentlichen Raum. In unserer Serie "Was soll das?" stellen wir einzelne Kunstwerke vor. Heute: der lange Arm am Deich.
03.01.2023, 05:00 Uhr
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Von Sebastian Loskant

In unserer Serie stellen wir Kunstwerke vor, die in Bremen und Bremerhaven im öffentlichen Raum zu sehen sind. Werke, an denen viele regelmäßig vorbeikommen und bei denen man sich vielleicht schon häufiger gefragt hat: "Was soll das?" 

Wo befindet sich das Kunstwerk?

Die Skulptur "Seemannsarm" liegt in Bremerhaven vor dem Eingang zum Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM), direkt hinterm Weserdeich. Sie ist aus Eichenholz, 5,70 Meter lang und zeigt einen rechten Arm mit geöffneter Hand. Auf der Rückseite des Unterarms ist – eingeschnitzt – die Tätowierung einer nackten Frau, ein Pin-up-Girl, zu sehen.  

Wer hat das Kunstwerk gemacht?

Stephan Balkenhol schuf es im Jahr 2000 zur Einweihung des DSM-Erweiterungsbaus. Der 65-jährige deutsche Bildhauer ist bekannt für seine Skulpturen von bewusst naiv dargestellten Männern und Frauen, meist aus Holz und in surrealen Situationen. Der Kunstverein Bremerhaven zeigt im Kunstmuseum der Stadt eine größere Sammlung seiner Arbeiten. An den Fassaden von Kunstmuseum und Kunsthalle stehen weitere Balkenhol-Skulpturen: Ein Mann und eine Frau verweisen hoch oben "über Eck" auf die Nähe der beiden Institutionen für moderne Kunst. 

Und was soll das?

Der vom Meer herreichende Seemannsarm mit der offenen, zur Stadt weisenden Hand erinnert an die lange Seefahrertradition Bremerhavens. Und daran, dass nicht jeder Matrose, nicht jeder Kapitän von den gefährlichen Fahrten zurückkehrte. An Regentagen kann das dunkle Holz düster, fast geisterhaft wirken. Wie vom Meer ausgespucktes Strandgut. Zugleich hat die Skulptur im eher abweisenden Eingangsbereich des DSM-Baus von Hans Scharoun etwas Einladendes. Man kann sie anfassen, als Sitzplatz nutzen, auf ihr herumklettern. Und schmunzeln, wenn man das Pin-up-Girl entdeckt. Kunst dicht an den Menschen und ihrer Stadt. Die Bremer Kogge von 1380 nebenan im Museum ist übrigens auch aus Eichenholz. 

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