Hagen. Die Firma Freimuth macht Platz für ihre geplante Bauschutt-Deponie in einer ehemaligen Sandgrube bei Driftsethe-Weißenberg. Seit ein paar Tagen holzen die Mitarbeiter den Baum- und Strauchbewuchs ab, der sich seit der letzten Sandentnahme entwickelt ab. Hagens Bürgermeister Andreas Wittenberg ist über die Aktion empört. Denn die Gemeinde klagt vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg gegen den Planfeststellungsbeschluss, in dem die Errichtung einer Deponie mit sofortiger Vollziehung genehmigt wird.
Unter anderem klage die Gemeinde genau gegen diese Festsetzung einer sofortigen Vollziehung, sagt Wittenberg. „Und solange das Gericht keine Entscheidung in unserer Klagesache trifft, kann die Firma Freimuth keine vollendeten Tatsachen schaffen“, erklärt er seine Rechtsauffassung. Schließlich würden die gerodeten und anschließend geschredderten Gehölze unwiederbringlich vernichtet. Die von der Gemeinde in dieser Sache beauftragten Rechtsanwälte habe er benachrichtigt; diese seien bereits tätig geworden und hätten das OVG darüber informiert.
Empörung und Rechtfertigung
Von der Aussichtsplattform der anliegenden Freizeitanlage „Schatzgrube Weißenberg“ konnten Besucher die Entfernung des Wäldchens mitverfolgen. „Schrecklich, im Zwei-Minuten-Takt rissen Bagger die Bäume aus und steckten sie in den Schredder, wo sie dann als Häcksel wieder heraus kamen“, bedauert eine Beobachterin die Vorgänge. Eine weitere Besucherin fragte sich, ob die Firma das denn dürfe; auch sie sei davon ausgegangen, dass die eingereichten Klagen – neben der Gemeinde klagen auch Naturschutzverbände und Anlieger gegen Deponie-Plan – eine aufschiebende Wirkung für das Projekt hätten.
Für die Firma Freimuth handelt es sich um einen gewöhnlichen Vorgang in Vorbereitung auf den Bau der Deponie. „Wir arbeiten gemäß dem Planfeststellungsbeschluss“, betont ein Freimuth-Mitarbeiter auf Nachfrage der Redaktion.