Hagen. Frederik Nagel tauscht das rot-weiße Trikot gegen das grün-schwarze: Ab der kommenden Saison wird der Angreifer, der aktuell noch für den FC Hambergen in der Fußball-Bezirksliga aufläuft und hier die Kapitänsbinde trägt, für den FC Hagen/Uthlede in der Landesliga auf Torejagd gehen.
Warum sich Nagel, der trotz seines vergleichsweise jungen Alters von 26 Jahren als Hamberger Urgestein gilt, ausgerechnet jetzt für den Wechsel entschieden hat, erschließt sich vermeintlich schnell. Denn nach dem plötzlichen Rauswurf von Ex-Coach Julian Gelies und der Installation von Interims-Coach Michael Rickers bis Ende der Saison, der nicht ganz ohne Nebengeräusche vonstattenging, rumorte es im Verein und in der Mannschaft.
Wechsel aus sportlichen Gründen
Dass dieser Prozess mit dem bevorstehenden Wechsel zu tun hat, räumt Nagel allerdings schnell aus der Welt. "Mir geht es dabei rein um das Sportliche", erklärt der Noch-Hamberger knapp, um schnell anzufügen: "Ich habe dem Verein gegenüber immer offen und ehrlich kommuniziert, dass ich gerne wieder eine Liga höher spielen möchte." Mit den "Zebras" spielte Nagel in der vergangenen Saison selbst noch in der Landesliga, stieg nach nur einer Saison allerdings sang- und klanglos wieder ab. Über seinen Wechsel informierte Nagel die Mannschaft bereits am Dienstag.
"Meine Ambitionen habe ich aber auch schon genauso offen erklärt, als Julian noch Trainer war, weil ich diesen Anspruch an mich selber einfach habe", so Nagel. Das Ziel des 26-Jährigen ist klar: "Ich will mich in Hagen durchsetzen und mich mit der Mannschaft dauerhaft unter den Top-Fünf der Landesliga etablieren." Dass die Konkurrenz bei den Hagenern deutlich größer ist als aktuell in Hambergen, ist Nagel bewusst. "Ich weiß, dass ich immer 100 Prozent geben muss, um in Hagen zu spielen. Aber ich befinde mich jetzt im besten Fußballeralter und will genau diese Herausforderung annehmen." Das Angebot des Landesligisten anzunehmen, stellte sich für Nagel dann vor allem unter Berücksichtigung der Frage: Wenn nicht jetzt, wann dann? Dieses Feedback hat sich Nagel auch aus seinem näheren Umfeld geholt, ehe er seine Zusage bei den Hagenern gab.
Umfeld als wichtiger Faktor
Neben den sportlichen Gründen gibt es aber auch noch zwei weitere Faktoren, die den "Zebra"-Kapitän von einem Wechsel überzeugt haben: Zum einen die guten Gespräche, die Nagel mit den Hagener Verantwortlichen und unter anderem Neu-Coach Joshua von Glahn geführt hat, zum anderen das Umfeld des Vereins. "Das war immer sehr wichtig, ich brauche dieses familiäre Flair in einem Verein, um mich wohlzufühlen. So ist es ja auch schon in Hambergen." Dass er genau das in seinem neuen Verein finden wird, liegt wohl vor allem an Finn-Niklas Klaus. Mit dem Hagener verbindet Nagel eine lange Freundschaft, beide kickten schon in der Jugend zusammen und gingen zusammen zur Schule. Auch wegen Klaus besuchte Nagel in der Vergangenheit immer wieder Spiele der Grün-Schwarzen und war daher kein unbekanntes Gesicht an der Blumenstraße.
Was in der Osterholzer Fußballszene allerdings auch kein Geheimnis ist: Der Weg von Nagel hätte nicht unbedingt nach Hagen führen müssen. Auch zum VSK Osterholz-Scharmbeck führte eine Spur, die sich nicht von der Hand weisen lies. Schließlich übernimmt mit Julian Gelies nicht nur Nagels Ex-Coach zur neuen Saison hier den Posten des zweiten Trainers neben Thorsten Westphal – mit Calvin Vrampe, Luca Heißenbüttel und Keno Liebschner schließen sich den Grün-Weißen gleich drei Akteure an, mit denen Nagel in Hambergen bereits zusammengespielt hat. Kein Wunder also, dass der Name Frederik Nagel zumindest schonmal lose in Verbindung mit einem Wechsel zu den Kreisstädtern gebracht wurde.
"Der VSK wäre bestimmt eine Möglichkeit gewesen, die man in Betracht hätte ziehen können, besonders wenn man bedenkt, was der Verein gerade alles auf die Beine stellt", erklärt Nagel. Letztlich waren es allerdings die sportlichen Gründe, die den 26-jährigen Stürmer von einem Wechsel an die Blumenstraße und damit in die Landesliga bewogen haben.