Es ist noch Luft nach oben. Das ist es am Anfang einer Saison eigentlich immer. Der FC Hagen/Uthlede spielt da keine Ausnahme. Und doch wurden die Bedenken über den verkorksten Auftakt quasi über Nacht nicht eben kleiner. Denn der Rotenburger SV, jene Mannschaft, gegen die die Hagener eine Woche zuvor klar mit 2:5 verloren hatten, bezog am Freitagabend gegen den Aufsteiger TSV Ottersberg böse Prügel und lag bei der 2:6-Niederlage schon zur Halbzeit mit 0:6 zurück. Am Sonnabend mussten die Hagener beim TuS Neetze antreten, und wer es mit den Hagenern hielt, musste sich eingedenk dieser Ergebnisse durchaus Sorgen machen, in welcher Verfassung sich der Fußball-Landesligist befindet. Zumal die Grün-Schwarzen die Neetzer in den vergangenen vier Spielen nicht bezwingen konnten.
Vorweg: Das 1:1 (0:1) gab darüber nur bedingt Aufschluss. Jedenfalls wollte Hagens Trainer Joshua von Glahn nach dem zweiten Meisterschaftsspiel kein Zwischenfazit ziehen, sondern hierfür noch die nächsten Partien abwarten. Es käme auch auch deshalb zu früh, weil er noch viele verletzte Spieler zu beklagen hat.
Sein Urteil nach den 90 Minuten in Neetze war jedoch eindeutig. "Das 1:1 fühlt sich an wie eine Niederlage", sagte er. Joshua von Glahn begründete dies vor allem mit der Vielzahl ausgelassener Chancen. Sogenannte "Hunderprozentige" hätte sein Team auf dem Fuß gehabt. Aber egal ob Marcel Meyer, Finn-Niklas Klaus oder Shaun Minns – sie alle brachten das Leder letztlich nicht über die Linie. Es hätte jeweils der Siegtreffer sein können.
Zuvor hatte Finn-Niklas Klaus sein Team mit dem Ausgleichstreffer zurück ins Spiel gebracht. Eine flache Hereingabe von der linken Seite verwertete Hagens Stürmer im zweiten Versuch zum 1:1 (49.). Ein verheißungsvoller Start in die zweite Hälfte, in der die Gäste mehr vom Spiel hatten, sich dafür aber nicht belohnten.
In der ersten Halbzeit hatte es ähnlich ausgesehen, die größeren Spielanteile lagen bei den Hagenern. "Wir müssen in Führung gehen", beobachtete Joshua von Glahn. Zwar seien die Chancen nicht so hochwertig wie in der zweiten Halbzeit gewesen, aber allemal ausreichend für ein Tor, das stattdessen in der eigenen Hälfte fiel. Ein langer Ball genügte dabei David Mehl, um die Hagener Abwehr auszuhebeln und das Neetzer 1:0 zu erzielen (27.). "Das ging viel zu einfach", monierte Hagens Trainer, dessen Team in der Defensive sonst nicht viel zuließ. Dafür in der Offensive zu viel ausließ.