Das, womit viele Kenner der Amateur-Fußballszene schon im vergangenen Sommer gerechnet hatten, wird in wenigen Wochen Realität werden. Marlo Burdorf wird seine Zelte beim VSK abbrechen und zurückkehren zu seinem Heimatverein. Hagen/Uthlede statt Osterholz-Scharmbeck. Landesliga statt Bezirksliga. Dunkelgrün statt hellgrün. Oder wie Joshua von Glahn, der neue Coach des FC Hagen/Uthlede es beschreibt: "Endlich trägt Marlo wieder das richtige Grün."
Dass der Tag der Rückkehr kommen würde, war im Prinzip schon vor Burdorfs Wechsel in die Kreisstadt klar. Zu groß war und ist die Verbindung des Hagener Urgesteins mit seinem FC. "Ich habe immer gesagt, dass ich auf jeden Fall noch mal eine Saison mit Hagen/Uthlede in der Landesliga spielen möchte", sagt der 33-Jährige, der fast ein Jahrzehnt Kapitän bei den Grün-Schwarzen war – und dies in der aktuellen Spielzeit auch bei den Grün-Weißen ist. "Es war wirklich keine leichte Entscheidung. Ich habe beim VSK ein tolles Umfeld vorgefunden mit einem Trainerstab und einer Mannschaft, die vor zwei Jahren wirklich unglaublich gut mit meiner Situation umgegangen sind", so Burdorf weiter.
Der Mittelfeldspieler war aufgrund eines akuten depressiven Schubs in seinem ersten halben Jahr beim VSK behutsam aufgebaut und an die Mannschaft herangeführt worden. "Ich bin wirklich allen sehr dankbar, wie das damals hier gelaufen ist, und deshalb fällt es mir auch schwer, diesen Verein wieder zu verlassen. Aber mein Herz gehört nun mal dem FC Hagen/Uthlede", sagt Burdorf. Genau das war auch VSK-Coach Thorsten Westphal immer klar gewesen: "Wir haben ganz bewusst keinen Druck gemacht und ihm mehr Zeit gegeben für die Entscheidung als eigentlich üblich."
Dass die Entscheidung nun pro FCH ausgefallen ist, will Westphal keinesfalls als Entscheidung gegen den VSK deuten: "Wir wussten ja, dass dieser Tag kommt, und sind dankbar für zwei tolle Jahre. Marlo ist einfach in vielerlei Hinsicht ein absolutes Vorbild", sagt Thorsten Westphal über den jungen Vater, der mit seiner Familie auch mittlerweile wieder in unmittelbarer Nähe vom Platz an der Blumenstraße in Hagen wohnt und nach wie vor den engsten Kern seines Freundeskreises dort hat. Einer davon ist übrigens Christoph Müller – und auch der Kicker von Oberligist SV Blau-Weiß Bornreihe wird nächstes Jahr zum FC zurückkehren.

Auch er kehrt zurück zum FC Hagen/Uthlede: Christoph Müller.
Auch der Innenverteidiger hat eine grün-schwarze Vergangenheit, spielte bereits von 2016 bis 2022 beim FC Hagen/Uthlede. Jetzt heißt es bereits zum zweiten Mal: vom Teufelsmoor in den Landkreis Cuxhaven. Denn auch 2016 spielte Müller vor seinem Wechsel beim SV Bornreihe. Der Innenverteidiger absolvierte in der bisherigen Oberliga-Spielzeit 17 Einsätze für die "Moorteufel" und erzielte dabei einen Treffer. Ab Sommer will der 32-Jährige, der in Hagen gerade ein Haus gekauft hat, noch einmal in der Landesliga angreifen. Und diesbezüglich wird das "Klassentreffen" der damaligen Hagener Oberliga-Aufsteiger immer größer.
Comeback von Seidenberg?
Denn neben Marlo Burdorf und Christoph Müller ist im Laufe der aktuellen Rückrunde ja auch schon Torwart Yannick Becker in den FC-Kader zurückgekehrt. Auch Kai Diesing, der im vergangenen Sommer ebenfalls den SV Bornreihe verlassen hatte, lief im Februar bereits wieder für seinen Stammverein auf. Mit Mirko Franke und Axel France stehen weitere Leistungsträger aus der in Hagen durchaus legendären Aufstiegsmannschaft immer noch im aktuellen Kader des FC.
Und in letzter Zeit wird auch Tjark Seidenberg, seines Zeichens aktueller Coach des Landesligisten, verdächtig oft beim Lauftraining rund um die Blumenstraße gesehen. In der Fußballszene wird schon davon gemunkelt, dass sich auch der 34-Jährige fit macht für die Zeit ab Ende Juni. Demnach ist es durchaus eine Überlegung des scheidenden Coaches, ab Herbst selbst noch einmal als Spieler anzugreifen. Vielleicht dann ja sogar mit all seinen alten Kumpels zusammen beim FC Hagen/Uthlede.