Wulsbüttel. Drei getötete und sieben verletzte Schafe hat der Schäfer Ralf Reinhardt zu beklagen. Den Spuren zufolge hat ein Wolf in der Herde des Hooper Schafhalters gewütet. Das wurde am Wochenende bekannt. Das Raubtier habe demnach in der Nacht zum Freitag den Elektrozaun möglicherweise im Sprung überwunden, sodass es wegen des fehlenden Bodenkontakts keinen Stromschlag abbekommen habe. Die Elektrolitze habe neun Kilovolt geführt, aber ein Durchbruch sei nirgends zu erkennen gewesen, so der Schafhalter. Er versichert: Es habe sich um einen ordnungsgemäßen Herdenschutz gehandelt, und der habe wohl versagt.
„Der Wolf hat offenbar gelernt“, stellt Reinhardt betroffen fest. Alle Tiere hätten Kehlbiss-Spuren aufgewiesen, aber keines sei weiter angefressen worden. „Hier ging es damit nur um das Jagen und Töten von Weidetieren“, ärgert sich Reinhardt, der den Wolf-Beauftragten der Landwirtschaftskammer für weitere Ermittlungen hinzugezogen hat.
CDU-Politiker drängt
Der neue Zwischenfall nach den Wolfsrissen in der Nachbargemeinde Schwanewede ist Wasser auf die Mühlen des CDU-Landtagskandidaten Denis Ugurcu. Der Schiffdorfer hatte vorige Woche die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) bei einem Ortstermin auf Harriersand über die jüngsten Ereignisse in der Region informiert. „Es ist ein unzumutbarer Zustand, dass innerhalb von drei Tagen drei Wolfsrisse in einer Gemeinde zu verzeichnen sind", hatte Ugurcu erklärt. Er fordere eine Obergrenze für die Wolfspopulation sowie bessere Entschädigungen für betroffene Weidetierhalter.