Afrika – Wüste, Steppe, Dschungel und überall wilde Tiere. Während in Deutschland Hauskatzen durch die gepflegten Vorgärten tigern, sind es in Sambia Löwen. Während in Deutschland mit Amsel, Drossel, Fink und Star eher farblose Vögel für Gezwitscher sorgen, sind es in Simbabwe der Dreifarben-Glanzstar und die Gabelracke, die Farbe ins Spiel bringen. Für Familie Bliefernich aus Bassum Grund genug, diesen Kontinent zu bereisen. Immer und immer wieder. Daraus ist jetzt eine Ausstellung entstanden, die am Sonnabend, 30. November, ab 16 Uhr in der Galerie N1, Nienhaus 1 in Bassum, eröffnet wird.
Der Name der Ausstellung verrät schon viel. Hinter "The Lion Sleeps Tonight", den Song, den die Band The Tokens 1961 weltweit bekannt machte, setzte Karin Bliefernich noch drei Pünktchen und ein Fragezeichen. Denn: Schläft der Löwe tatsächlich in der Nacht? Während ihrer Reisen hat die Künstlerin andere Erfahrungen gemacht. "Da war das Brüllen der Löwen nach Sonnenuntergang so laut, dass man gedacht hat, sie befanden sich direkt vor dem Zelt."
Daran erinnert sich auch Karin Bliefernichs Tochter Simone, die einige Male mit dabei war, als sich ihre Eltern auf Safaris tummelten. "Meine Eltern haben sich in Afrika ineinander verliebt", erzählt sie frei heraus. Danach seien sie in zwölf Jahren jedes Jahr an einem anderen Ort in Afrika gewesen. Immer im Gepäck der gelernten Fotografin: die Kamera. "Dabei haben wir so viele Tiere gesehen", berichtet Simone Bliefernich. Und entsprechend viele Tiere fotografiert.
Lieblingsbilder ausgewählt
Über lange Zeit allerdings lagen die Bilder von Simone Bliefernich auf der heimischen Festplatte. "Ich bin keine Künstlerin", begründet sie dies. Bis ihre Mutter sie "angeschubst" habe mit der Idee einer gemeinsamen Ausstellung. Und nun hängen sie also, die Fotografien von Löwen, Leoparden, Giraffen und ähnlichen Exoten. "Ich habe meine Lieblingsbilder aufgehängt", erklärt Tochter Bliefernich ihre Auswahl. Dabei ist ihr klar, dass sie "Glück gehabt" hat, dass sich die Tiere gerade gezeigt haben, "als ich abgedrückt habe". Sie weiß, dass der Unterschied zwischen einem spektakulären und einem furchtbaren Bild "teilweise in einer Zehntelsekunde" liegt. Ein weiterer Glücksfall waren die örtlichen Ranger, die ihr viel zu den Tieren erzählen konnten. "Das war sehr lehrreich."
Genauso übrigens wie der Aufenthalt in der afrikanischen Natur. Die Stille, die Tierlaute, "das ist beeindruckend", findet Simone Bliefernich. Nicht nur der Löwe brüllt in der Nacht, auch die Büffel marschieren. "Das klingt, als wären sie im Zelt." Man spüre die Macht der Tiere. "Wenn du ohne Waffe einem Raubtier begegnest, dann bist du Frühstück. Deswegen werden in Afrika deine Ur-Instinkte wach." Aber auch die Wanderungen von Gnu- und Zebra-Herden seien beeindruckend.
Die Fotos sind das auch. Zwischendrin sind immer wieder mal Werke von Karin Bliefernich zu finden. Wie sie die ausgewählt hat? "Sie kommen aus meinem Fundus", antwortet sie. Bei der Auswahl habe sie vornehmlich darauf geachtet, dass die Bilder farblich gut zu den Fotos passen. Erdtöne hauptsächlich, aber auch die Farben der Steppe und der Berge. Mittelpunkt der Präsentation ist ein gemeinsam gemalter Löwe. Im Ausstellungsraum ist aber auch eine verkleidete und mit Gewehr ausgerüstete Standpuppe zu sehen. Und: Interessierte können in Fotobüchern über Afrika blättern.