Bassum. "Das ist gar nicht mehr so lange hin", sagt Marcus Heinze. Recht hat er: Der Mittelaltermarkt des Vereins Bovelzumft beginnt am Freitag, 29. Juli. Bis dahin sind es noch 7 Tage. Dann wird der Zeit vom sechsten bis zum 15. Jahrhundert gefrönt, stilechte Musik gehört, stilecht getanzt, gegessen, gebastelt und eben auch stilecht gekämpft. An drei Tagen verwandelt sich das Gelände rund um die Freudenburg in ein mittelalterliches Heerlager samt Markt. Natürlich kommen auch viele Besucher stilecht gewandet.
Für den Auftakt hat Konzertveranstalter Oliver Launer gesorgt. Nach der Band Schandmaul im Jahr 2019 hat der Organisator des Bassum Open Air diesmal Versengold auf die Konzertmuschel in der Lindenstadt gelockt. Versengold steht laut eigener Aussage "für Folk-Rock mit modernen, deutschen Texten". Die Band wurde im Jahr 2003 gegründet und richtete sich im Jahr 2011 neu aus. Inzwischen ist es, so Marcus Heinze, "eine extrem renommierte Band, die groß aufgestiegen ist". Als Beweis nennt er Auftritte im ARD-Fernsehgarten. Oliver Launer ergänzt, dass Versengold in Corona-Zeiten "online sehr aktiv" war. Mehr als 1000 Karten habe er bereits verkauft. "Meinetwegen kann es gerne so weitergehen." Drumherum sei der Bovelmarkt bereits aufgebaut, die Besucher "können essen, kaufen und schnacken", so Heinze.
So richtig geht es mit dem Markttreiben aber erst am Sonnabend los – Zeittafel siehe unten. Und die Bovelzumft hat einiges verändert. So wurden die Öffnungszeiten verlängert. Am Sonnabend hat der Markt eine Stunde länger geöffnet, bis 23 Uhr. "Es ist so schön dort, wenn's dunkler ist", erklärt Marcus Heinze. Auch am Sonntag wird eine Stunde am Ende rangehängt. "Um 18 Uhr war es immer noch so voll." Deshalb ist diesmal erst um 19 Uhr Schluss.
Auch räumlich haben die Veranstalter an einigen Stellschrauben gedreht. Die große Wiese am Parkplatz der Freudenburg ist nicht mehr Marktgelände, sondern Heerlager. Viele Zelte würden da aufgebaut, damit die angereisten Unterstützer über Nacht nicht nach Hause fahren müssen. Reguläre Händler und Handwerker reihen sich stilecht rund um die Freudenburg auf, dort liegt auch der Kampfplatz.
"Wir erweitern auch in Richtung Vorwerk", kündigt Marcus Heinze an. Dorthin kommt die Zwergenwiese für die Kinder. "Wir wollen, dass der Markt sich besser verteilt", erläutert Heinze. Auf der großen Bühne müsse auch mal Ruhe einkehren. Als Ergänzung dazu gibt es die Kleinkunstbühne, auf der beispielsweise die vereinseigenen Bovelmusiküsse und eine Märchenerzählerin auftreten. Autos könnten beim Naturbad oder beim Nordwestdeutschen Schützenbund abgestellt werden.
Auch der eigentliche Markt ist gewachsen. Nunmehr sind es 32 Stände, die Handwerk, Schmuck, Kleidung oder Nahrung rund um die Freudenburg anbieten. Weitere 20 Zelte mit verschiedenen Angeboten werden im stilechten Heerlager aufgebaut.
Das musikalische Angebot ist groß. Neben Versengold, für die die Vorgruppe Reliquiae anheizt, sind natürlich die Bovelmusiküsse am Start. Dazu kommen externe Bands wie Rittersporn und Obscuratis, die über das komplette Wochenende immer wieder auftreten – stilecht, ausschließlich akustisch. Dazu gesellt sich der Gaukler Cyrano.
Es kann stilecht das Schwert geschwungen und mit der Armbrust geschossen werden, Interessierte können zudem mittelalterliche Tänze lernen. Oder man bummelt einfach über den Markt und inhaliert die Gerüche der Speisen, der Handwerker und der Kräuter, die dort angeboten werden. "Wir waren alle heiß darauf, endlich mal wieder etwas machen zu können", zeigt Marcus Heinze Vorfreude. "Wir sind froh, endlich wieder Spaß haben zu dürfen."