Im Krankenhaus in Bassum soll das Corona-Impfzentrum für den Landkreis Diepholz entstehen. Wie Landrat Cord Bockhop mitteilt, hat die Kreisverwaltung nun einen entsprechenden Vorschlag ausgearbeitet und an die Landesregierung geschickt. Demnach ist geplant, in dem Gebäudetrakt der Geriatrie das Impfzentrum einzurichten. „Der Bereich ist grundsätzlich barrierefrei ausgebaut“, erklärt Bockhop einen der Vorzüge des Standortes. So würde auch bewegungseingeschränkten Menschen ein leichter Zugang zum Impfzentrum geboten werden. Außerdem gibt es in dem Bereich auch einen Notausgang, den man als separaten Ausgang nutzen und so entsprechend einen Impf-Kreislauf herstellen kann.
Wie berichtet, stünden dem Landkreis Diepholz theoretisch sogar zwei Impfzentren zu. Man habe sich aber laut Bockhop dazu entschieden, die Kapazitäten an einem Standort zu bündeln und diesen entsprechend größer auszubauen. So sollen in dem Impfzentrum in Bassum fünf Impfstationen mit jeweils vier Impfplätzen entstehen, sodass dort theoretisch bis zu 20 Personen gleichzeitig geimpft werden könnten. Neben den Impfkabinen selbst müssen davor auch noch Wartebereiche sowie Räume eingerichtet werden, in denen Vorgespräche mit den Patienten erfolgen können. Außerdem sollte jeder auch nach der Impfung noch ein paar Minuten vor Ort bleiben, ehe er sich auf den Heimweg macht. „Entsprechend viel Platz wird benötigt“, erklärt Bockhop.
Dazu kommen weitere Räumlichkeiten für die Lagerung des Impfstoffes, der je nach Hersteller auch gut gekühlt aufbewahrt werden muss. So muss etwa der Impfstoff des Unternehmens Biontech bei minus 70 Grad Celsius gelagert werden. Außerdem soll der Impfstoff besonders gesichert werden. „Es wird auch einen Sicherheitsdienst und Videoüberwachung geben“, sagt der Landrat, der neben der Erreichbarkeit und dem Platz auch noch weitere Vorteile in der Anbindung an die Klinik sieht. „Falls es tatsächlich mal zu einer allergischen Reaktion oder so kommen sollte, ist man direkt am Krankenhaus“, sagt er. Außerdem wird für das Impfzentrum natürlich auch entsprechend geschultes Personal benötigt, was mit dem Krankenhaus ebenfalls vorhanden wäre. „Wir bedienen uns da an den Ärzten und auch am Pflegepersonal“, erklärt Bockhop. Denn für eine Impfstrecke, zu der neben der Impfstation auch der zugehörige Warte- und Gesprächsbereich zählt, werden ein Arzt sowie vier impfbefähigte Personen wie etwa Pflegekräfte benötigt.
Bei den Öffnungszeiten plant die Kreisverwaltung zunächst einmal mit einem absoluten Maximum von zwölf Stunden an sieben Tagen die Woche. „So könnte sich zum Beispiel auch ein Hausarzt mit seinem Team gleich früh morgens impfen lassen, bevor er seine eigene Praxis aufmacht“, erläutert Bockhop. Theoretisch wären so bei einer Impfung alle fünf Minuten pro Impfplatz 2880 Impfungen pro Tag möglich. „Das ist aber der absolute Maximum-Wert“, macht der Landrat deutlich.
Anzahl der Impfdosen noch unklar
Denn mal abgesehen von möglichen Verspätungen oder Terminverschiebungen durch die Patienten ist vor allem die Frage nach dem verfügbaren Impfstoff entscheidend für die Realisierung. „Wenn wir pro Tag nur 100 Impfdosen bekommen, können wir die Zeiten natürlich deutlich runter fahren“, sagt Bockhop. Dann wäre auch fraglich, ob man Sonntag und Sonnabend überhaupt öffnen müsste. „Aber das liegt nicht an uns.“ Der Landkreis habe jetzt sein Angebot mit dem absoluten Maximum an das Land gegeben und hofft nun darauf, möglichst schnell eine Rückmeldung dazu zu bekommen, um dann auch die Umsetzung zu organisieren. Denn bereits am 12. Dezember soll das Impfzentrum einsatzbereit sein.
Die Anmeldung für die Termine soll gebündelt über die Landesregierung erfolgen. „Wir arbeiten im Hintergrund aber auch noch an möglichen Alternativen“, erklärt Bockhop. Denn gerade in der Anfangszeit müsse man mit einem riesigen Anlauf auf das Impfzentrum rechnen. „Erstmal ist aber das Land zuständig“, sagt der Landrat.
Für die Einrichtung des Impfzentrums am Krankenhaus will die Kreisverwaltung mit dem Klinikverbund kooperieren und einen entsprechenden Auftrag an ihn stellen. Außerdem befindet sich der Landkreis derzeit auch noch in Gesprächen mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK). „Nicht jeder kann zum Impfzentrum hinkommen“, erklärt Bockhop. Bettlägerige Menschen oder Bewohner aus Seniorenheimen etwa, die als Risikopatienten ja auch mit zu den Ersten gehören sollen, die geimpft werden. Um sie zu erreichen, ist der Landkreis derzeit auf der Suche nach einer mobilen Lösung, die parallel zu dem stationären Angebot aufgebaut werden soll.
Allerdings gibt es auch dabei das Problem, dass der Impfstoff je nach Hersteller bei Minusgraden gelagert werden muss, auch unterwegs. „Die Kühlkette muss eingehalten werden“, erklärt Bockhop, der auch nochmal betont: „Das DRK war bei dem Thema unser erster Ansprechpartner.“ Denn mit dem DRK kooperiert die Kreisverwaltung auch bereits (wie berichtet) bei der Umsetzung von Corona-Tests in Seniorenheimen oder anderen Einrichtungen.