Bassum. Ein paar Schüler kneten Nudelteig, andere schnippeln Tomaten. "Die sind auf jeden Fall fit", sagt Koch Max Besch und nickt anerkennend. Der Syker Mensakoch leitete am Freitagvormittag ein Schaukochen in Bassum. Unter dem Motto "Zu gut für die Tonne" setzten 25 Jungen und Mädchen der Prinzhöfte-Schule ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung. Organisiert wurde die Aktion vom Jugendhaus Fönix, der Bassumer Tafel und der Abfall-Wirtschafts-Gesellschaft (AWG). Das Modehaus Maas stellte das Gelände mitsamt Strom und Wasser zur Verfügung.
"Zu gut für die Tonne" ist eine Kampagne des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Sie soll Verbraucher dafür sensibilisieren, bewusster mit Nahrungsmitteln umzugehen. "Es werden viel zu viele Lebensmittel vernichtet", sagte Hartmut Stolte von der Tafel. Viele Nahrungsmittel seien über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus noch genießbar. Stolte arbeitet viel mit Schulen zusammen. Neben Infomaterial hatte er an diesem Vormittag auch ein Haltbarkeitsquiz mitgebracht. Die Viert-, Fünft- und Sechstklässler konnten raten, wie lange "abgelaufene" Lebensmittel noch problemlos verarbeitet und verzehrt werden können. Bei einigen lagen sie richtig. Gut kam auch das Kochspiel auf der Playstation an.
Kochen war für die Schülerinnen und Schüler kein Neuland. "Wir sind eine sehr demokratische Schule", sagte die Lehrerin Eylem Ender-von Döllen. "Mittwochs und donnerstags können die Schüler in der Mensa mitkochen." Die Prinzhöfter zauberten unter Max Beschs Anleitung ein Drei-Gänge-Menü: Einen Salat als Vorspeise, zum Hauptgang Rote-Bete-Nudeln mit einer Tomaten-Kräuter-Soße und als Nachtisch einen Obstsalat. Alle trugen bemalte Kochmützen und von der AWG zur Verfügung gestellte Schürzen. "Die können sie dann auch mit nach Hause nehmen", so AWG-Sprecher Dominik Albrecht. Es war nicht die erste Kooperation des Jugendhauses mit der Prinzhöfte-Schule. Sie hatten bereits bei dem Kunstprojekt "Bunte Farben für den Frieden" zusammen gearbeitet.
Die Bassumer Tafel versorgt momentan rund 200 Familien mit Lebensmitteln. Weil die Lebensmittel nicht ausreichen, fahren die 30 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer derzeit ein "rotierendes System". In jeder Woche muss eine Gruppe "aussetzen". Das ausgegebene Obst sei oft sehr empfindlich und müsse schnell verarbeitet werden, so Stolte. Aber das Gros der gespendeten Lebensmittel "kann man im Prinzip noch verwerten". Höhepunkt der Kochaktion war das gemeinsame Mittagessen.