Vor 15 Jahren fing Adria Moura mit dem Malen an. Jetzt stellt sie in der Galerie N1, Nienhaus 1 in Bassum, ihre Kunstwerke aus. Jedes Einzelne ihrer Gemälde wird mit Buntstiften gemalt. „Ich liebe Buntstifte“, erzählt die gebürtige Brasilianerin. „Ich liebe es, die Buntstifte anzuspitzen, wie ich sie benötige, und mag die Intensität ihrer Farben", führt sie aus. Dafür habe sie sogar eigens ein Messer, um die Stifte ganz nach ihrem Bedarf zu formen. "Das geht mit Acryl- oder Ölfarben nicht."
Dafür brauche sie für ein Gemälde jedoch rund 300 Stunden. Denn auch die weißen Hintergründe sind mit dem Buntstift übermalt. „Das Papier glänzt nun mal nicht, wie ich es gerne möchte, deswegen mache ich das komplett von der Hand. Wenn die Bilder dann von der Nähe betrachtet werden, vielleicht mit der Handytaschenlampe in der Hand, dann sieht man auch, wie es glänzt.“ Und die Künstlerin möchte, dass es glänzt, denn ihre Kunst ist stark von Edelsteinen inspiriert. Das sei einer der Einflüsse ihres brasilianischen Heimatorts Coromandel, der für seine Edelsteine bekannt ist. Und ihre Heimat und ihre Erinnerungen daran, inspirieren die Künstlerin.
Schon immer künstlerisch unterwegs
Bevor sie Malerin wurde, arbeitete Adria Moura mit ihrer Schwester an der Gestaltung von Schmuck, den sie auf Messen an Juweliere und Goldschmiede verkaufte. Nachdem ihr Sohn geboren wurde, verlief der Verkauf dann privat bis Adria Moura die Liebe zum Malen entdeckte. Ihre Kunstwerke entstehen langsam, Korrekturen gehen schlecht. „Ich kann etwas radieren, aber es geht schlecht, weil etwas zerstört werden kann. Ich muss dann also von vorn anfangen“, so die Künstlerin. Für die großen Gemälde müsse sie von ihrem Atelier in ihr Wohnzimmer ziehen und dann im Stehen malen. „Da muss ich wirklich vorsichtig, ohne Abstützen, malen. Ich lege auch ein Papier unter meine Hand, damit keine Farbe verschmiert wird.“ Das sei einer der Gründe, wieso die Künstlerin nicht besonders viele große Gemälde malt. So sind überwiegend kleine Bilder in der Ausstellung zu sehen.
Über die Malerei hinaus widmet Adria Moura sich der Bildhauerei. Auch solche Werke sind in der Ausstellung zu bewundern. Für ihre Skulpturen zeichnet sie zunächst einen Entwurf, erklärt sie. Diesen bringt sie in eine Fabrik, wo ihre Kreationen in Edelstahl oder Cortenstahl gelasert werden. Der Inhaber einer Stahlfabrik hatte sie gefragt, ob sie die Skulpturen dort anfertigen lassen wolle. „Da habe ich sofort Ja gesagt und in einer Woche hatte ich schon sieben Skulpturen“, berichtet die brasilianisch-deutsche Künstlerin begeistert. Als sie ihrem Vater davon erzählte, soll dieser ihr offenbart haben, dass ihr Urgroßvater ebenfalls Skulpturen erstellt hat. „Das wusste ich davor nicht einmal“, verrät Adria Moura.
Die Galeristin Karin Bliefernich lernte sie durch einen gemeinsamen Freund kennen. DIe beiden Künstlerinnen fanden schnell einen Draht zueinander. In der Folge entstand nun die Ausstellung „Minhas Cores“, auf Deutsch: „Meine Farben“. Adria Mouras Farben sind seit Anfang Juli in der Galerie N1 in Bassum zu sehen. Die Ausstellung ist bis Sonnabend, 16. August, zu sehen. Geöffnet ist die Galerie montags, mittwochs und freitags von 10 bis 18.30 Uhr sowie sonnabends von 10 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei. Zur Midissage am Sonnabend, 26. Juli, wird die Künstlerin selbst vor Ort sein.