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Cordes und Graefe Noch mehr Lagerfläche

Auf dem Gelände der Firma Cordes und Graefe an der Wulfhooper Straße in Seckenhausen wird derzeit wieder massiv gebaut. Vor Ort entsteht eine rund 7500 Quadratmeter große Halle.
07.06.2022, 18:08 Uhr
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Noch mehr Lagerfläche
Von Eike Wienbarg

Stuhr-Seckenhausen. Langsam hebt der große Kran den langen Betonträger an. Kurze Zeit schwebt die tonnenschwere Stele in der Luft. Die Bauarbeiter am Boden schwenken ihn mit Fingerspitzengefühl in das Loch im Boden. Dort findet der Pfeiler seinen Platz im Fundament. Neben ihm stehen bereits weitere Stelen. Und auch der Kran macht sich gleich an die nächste.

Diese Szenen spielen sich aktuell auf dem Gelände der Firma Cordes und Graefe an der Wulfhooper Straße in Seckenhausen ab. Das Großhandelsunternehmen für Sanitärbedarf erweitert erneut seine Lagerkapazitäten. Bereits im Jahr 2021 wurde ein neues Außenlager auf der anderen Straßenseite mit mehr als 30.000 Quadratmeter Fläche errichtet. Nun folgt eine neue Halle, wie Projektleiter Reiner Schröder berichtet. "Wir haben zu wenig Fläche zum Lagern und unsere Hallen sind zu voll", sagt er mit Blick auf das neue Vorhaben. Er verweist auch auf das Gelände nebenan, wo derzeit zum Beispiel Toiletten draußen lagern müssen, weil die überdachten Kapazitäten zur Neige gehen. "Wir hoffen, dass wir den Hof ein bisschen frei bekommen", sagt Schröder über das nächste große Bauprojekt der Firma.

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Die neue Halle soll rund 7500 Quadratmeter groß werden. Die Abmessung sehen einen rund 150 Meter langen und 50 Meter breiten Bau vor. Das neue Gebäude soll direkt an die alte Halle anschließen. In der Höhe soll die neue Halle aber rund fünf Meter größer werden. "Die Halle soll im Lager-Bereich 13 Meter und im Bürobereich 15 Meter hoch werden", gibt Schröder einen Einblick in die Planungen. Die Lagerfläche soll im hinteren Bereich der neuen Halle entstehen, an der Seite zur Straße sollen auf zwei Stockwerken Büroflächen mit rund 1200 Quadratmetern Fläche entstehen. "Unser Hauptziel ist aber mehr Lagerfläche", betont der Projektleiter. An den Stirnseiten sollen jeweils Verladerampen für Laster eingerichtet werden.

Beginn der Bauarbeiten war bereits im Februar. Zunächst wurden eine kleine Werkstatt und ein Hausmeisterhaus abgerissen. Danach wurde das Pflaster der Freifläche aufgenommen. Anschließend wurde der Boden verdichtet, danach die Fundamente für die Betonträger gegossen. 60 Pfeiler sollen das neue Dach tragen. Diese werden derzeit nach und nach in den Boden gebracht. Die Querträger lagern ebenfalls bereits auf dem Gelände, weil der Zulieferer auch wenig Lagerfläche habe, so Schröder. Am Ende des Sommers soll die Halle stehen. Dann folgt der Innenausbau als reines Hochregallager für Paletten. Mehr als 13.000 Palettenplätze sind geplant. Im Gegensatz zur alten Halle, die eine sogenannte Kalthalle – also ohne Heizung – ist, bekommt das neue Gebäude eine entsprechende Heizung. "Die alte Halle ist nicht mehr up to date", sagt Schröder.

Aufgrund der großen Fläche, die auf dem Grundstück von Cordes und Graefe nun versiegelt wird, musste sich das Unternehmen Gedanken über das Oberflächenwasser machen, berichtet Schröder aus den Auflagen. So sollen Rigolen das Wasser auffangen, damit es später kontrolliert abgeleitet werden kann.

Das gesamte Neubauprojekt soll Anfang des Jahres 2023 fertig sein. "Nächsten Februar hoffen wir, alles fertig zu haben", sagt Schröder. Zu den Investitionskosten will er sich aber nicht äußern. Diese seien derzeit auch starken Schwankungen unterworfen. "Es wird ein guter Betrag werden", sagt Schröder.

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Aber warum muss Cordes und Graefe seine Lagerkapazitäten so massiv erweitern? Das hat laut Schröder gleich mehrere Gründe. "Wir wollen das Sortiment ein wenig erweitern", sagt er. Zudem sei ein größeres Lager gerade in der heutigen Zeit von Vorteil. Die Corona-Pandemie aber auch die allgemeine Materialknappheit derzeit könne mit einem großen Lager besser abgefedert werden. In dieser Hinsicht sei das Unternehmen gut durch die vergangenen Monate gekommen. An der ein oder anderen Stelle habe die Firma die Materialknappheit aber auch gemerkt. So waren zum Beispiel Kunststoffrohre knapp. Diese werden aus Abfallprodukten der Kerosin-Produktion hergestellt, erklärt er. "Während der Corona-Pandemie wurde aber weniger geflogen. Das hängt alles zusammen." Ein weiteres Beispiel sei der Mangel an Halbleitern. "Überall, wo Technik oder IT drin ist, werden Halbleiter benötigt", so Schröder. Das habe die Firma zum Beispiel im Bereich der Heizkessel betroffen. 

Ob das Unternehmen am Seckenhauser Standort noch weiter expandiert, ist noch nicht klar. "Erstmal wollen wir die Halle fertigstellen. Dann sehen wir weiter", sagt Schröder. "Die Fläche wäre aber auf jeden Fall da."

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