Stuhr. Freundlich, hell und modern erstrahlt die neue Einrichtung der Gaststätte am Stuhrer Silbersee in verschiedenen Blau- und Grautönen. An einem Tisch sitzt Mehmet Besir. Seit 1. April ist der 52-Jährige der neue Pächter der Gaststätte am Campingplatz und direkt am See. „Es ist viel passiert“, sagt er und blickt sich in seinem neuen Domizil um, während seine Lebensgefährtin Tanja Oetken in der Küche und hinter dem Tresen wuselt.
„Ich bin durch Zufall zum Pächter geworden“, sagt Besir, der seit 1996 in der Imbiss-Branche tätig ist, mit einem Schmunzeln. Vorher arbeitete der Delmenhorster in einer Bremer Silberwarenfabrik, später dann bei einem großen Automobilhersteller in der Hansestadt. Dann hat er sich selbstständig gemacht. „Mit einem Imbisswagen ging alles los“, erinnert er sich. Nach und nach habe sich der Betrieb dann ausgeweitet. Neben einem Imbiss bei einem Baumarkt in Brinkum-Nord, führte Besir bis vor Kurzem auch noch einen weiteren an der Nienburger Straße in Delmenhorst. Im vergangenen Dezember hatte Besir dann davon erfahren, dass die alte Pächterin der Gaststätte am Silbersee den Betrieb abgeben wolle. „Im Januar war alles schon unter Dach und Fach“, erzählt Besir von der schnellen Einigung.
Bistro- statt Kneipen-Flair
Mithilfe seiner Familie ging es erstmal ans Renovieren. Neue Farbe für Tische und Bänke, neues Aussehen für den Tresen. „Es hatte alles so ein dunkles Flair“, findet Besir „Die Bänke waren von anno 1845“, berichtet er augenzwinkernd weiter. Sein Konzept soll auf jeden Fall heller sein und nicht an den typischen Kneipenstil erinnern. „Eher ein Café oder Bistro“, soll die neue Gaststätte laut Besir sein. „Wir wollen, dass sich die Leute wohlfühlen“, sagt der neue Pächter und zielt damit in erster Linie auf die Camper vom anliegenden Platz ab. Aber natürlich auch Familien mit Kindern oder Badegäste seien willkommen, betont Besir.
Danach richtet sich auch das übrige Konzept der Gaststätte, die unter dem Namen Imbiss Besir – Gaststätte am Silbersee firmieren soll, aus. Auf der Karte steht deutsche Küche: Schnitzel, Bratwurst, Pommes, zählt Mehmet Besir die Standardgerichte auf. „Dönerbuden gibt es genug“, sagt er schmunzelnd mit Blick auf so manche Befürchtung, als er als neuer Pächter feststand.
Neben den üblichen Gerichten möchte Besir mit seinem neuen Team aber auch spezielle Veranstaltungen oder Speisen anbieten. So stellt er sich auch saisonale Speisen oder ein Grillfest vor. Hinzu kommen Angebote wie Frühstückbüfetts zu Feiertagen. In Planung sind auch ein Kinderfest, ein Laternenfest, ein Skatabend oder Aktionen zum An- und Abbaden. „Damit die Schwimmer auch etwas Warmes zu trinken bekommen“, sagt Besir. Auch für frische Brötchen für die Camper will der neue Pächter sorgen. „Wir gehen auch auf Wünsche ein“, lädt er dazu ein, Anregungen mitzuteilen.
Bis zu sechs Mitarbeiter will Mehmet Besir in der Hauptsaison beschäftigen. Diese starte Ende Mai/Anfang Juni, weiß er zu berichten. Das Team sei damit aufgestockt worden. „Ich will die Leute schnell bedienen“, formuliert Besir seinen Anspruch. Gerade auch an heißen Sommertagen sollen die Badegäste nicht allzu lange auf Essen und Trinken warten.
Im Moment ist es aber eher noch ruhig. Am Wochenende feierte Besir zunächst mit den Campern einen kleine Willkommens-Party. Derzeit ist die Gaststätte jeweils von 13 bis 18 Uhr geöffnet, Mittwoch ist Ruhetag. Je näher die Sommermonate rücken, desto länger werden dann auch die Öffnungszeiten. Im Mai plant Besir außer mittwochs jeweils von 11 bis 18 oder 19 Uhr zu öffnen. Ab Juni ist dann bereits morgens ab 9 Uhr geöffnet. „Mit Open-End“, so der Pächter.
Weitere Pläne für seine neue Gaststätte hat Besir ebenfalls schon. Ein neues Werbeschild für die Fassade ist gerade in Arbeit, auch der Terrassenbereich soll weiter aufgewertet werden. So denkt der Pächter unter anderem über ein neues Sonnensegel nach. „Wir wollen ein bisschen länger bleiben als nur ein oder zwei Jahre“, sagt der 52-Jährige.