Üppige Blätter hängen über den Rand des Hochbeets, versteckt zwischen dem Grün kann man große, gelbe Kürbisse entdecken. Auch Erdbeeren finden sich noch an einigen Sträuchern und eine Blumenwiese davor lockt zahlreiche Insekten an. Der neue Schulgarten der Grundschule Brinkum steht in voller Pracht.
"Es ist uns wichtig, dass die Kinder auch sehen, wie Kartoffeln eigentlich wachsen", erzählt Schulleiterin Antje Evers-Strackerjan. Denn die sonst eher städtisch geprägten Kinder würden das oftmals gar nicht mehr wissen. Aber auch sonst bietet der Schulgarten als fächerübergreifendes Projekt viele Möglichkeiten, den Grundschülern Wissen zu vermitteln oder sich gärtnerisch zu betätigen. "Das hilft uns auch in unserer sozialpädagogischen Arbeit", sagt Evers-Strackerjan. Wenn ein Kind etwa unruhig sei, könne es mit in den Garten kommen und dort helfen und sich so besser entspannen und beruhigen.
Bereits 2021 kam die Idee an der Schule auf, die dann gemeinsam mit dem Förderverein weiterentwickelt wurde. Dieser begann damit, Gelder für das größere Projekt zurückzulegen. Außerdem bildete sich eine Arbeitsgruppe und auch mit der Gemeinde musste das Vorhaben abgestimmt werden. Die unterstützte den Schulgarten auch noch finanziell über den Erlös aus dem Stuhrer Adventskalender. Im Sommer 2023 waren dann ausreichend Mittel verfügbar.

Die Kürbisse im Schulgarten gedeihen sehr gut.
Zusammen mit einem Gartenbaubetrieb ging es dann im Herbst 2023 mit dem Anlegen des Schulgartens los. Es wurden Beete und Hochbeete geschaffen, außerdem die Wege dazwischen gepflastert. Auch eine Hütte für Gerätschaften wurde errichtet und schließlich ein Zaun um die Fläche gezogen. "Wir brauchen einen Zaun, weil wir leider immer wieder mit Vandalismus zu tun haben", erklärt Evers-Strackerjan. Insbesondere am Wochenende sei das auf dem Schulhof ein Problem.
Der Schulgarten selbst grenzt von drei Seiten an das Schulgebäude. So ist der Garten von innen, aber auch vom Schulhof über ein abschließbares Tor im Zaun erreichbar. "Viele Schüler kommen auf dem Weg zur Mensa hier vorbei", sagt Evers-Strackerjan. So könnten sie mitverfolgen, wie die Pflanzen täglich größer werden. Bisher kümmern sich die beiden Klassen 4a und 2c um den Schulgarten.
Im Frühjahr dieses Jahres konnten dann die ersten Gemüse- und Obstsorten sowie Kräuter und Blumen angepflanzt werden. Dafür sammelte der Förderverein auch Sachspenden aus der Elternschaft. Neben Kürbissen und Erdbeeren gibt es in dem Schulgarten nun auch Zucchini, Bohnen, Kartoffeln, Radieschen, Peperoni, Frühlingszwiebeln oder auch Erbsen. Auch ein Insektenhotel sowie ein Kompost ist dort zu finden. Außerdem betätigten sich die Kinder künstlerisch, um den Schulgarten aufzuwerten. So malten sie etwa eine Bank bunt an und gestalteten Schilder für die Beete. Auch Steine und Muscheln zur Verzierung wurden angemalt.
Konzept in Arbeit
"Wir wollten jetzt erst mal schauen, was so geht", erzählt Sozialpädagogin Gülcihan Rückert mit Blick auf die Pflanzungen. Für kommendes Jahr wolle man dann noch mal ein richtiges Konzept für den Schulgarten erarbeiten und auch mit dem Vorziehen von Pflanzen auf der Fensterbank starten. Auch Ideen für die Verwertung des geernteten Gemüses und Obstes gemeinsam mit den Kindern sollen noch gesammelt werden.
Neben den Lehrerinnen und Sozialpädagogen kümmern sich auch Ehrenamtliche um den Schulgarten. So konnte etwa auch über die Sommerferien die Bewässerung der Pflanzen sichergestellt werden.
"Es ist immer noch einiges zu erledigen", sagt Gerrit Schmidt vom Förderverein mit Blick auf weitere Investitionen. So soll etwa noch eine neue Regentonne für den Schulgarten angeschafft werden, ebenso wie einige Gartengeräte und Pflanztische. Rund 10.000 Euro kostet das Projekt den Förderverein insgesamt. Die weiteren Pflanzungen und Samen könnten dann aus den laufenden Beiträgen des Vereins finanziert werden, so Schmidt.