Stuhr-Moordeich. Die Verkehrssituation an der Grundschule Moordeich hat sich in den vergangenen Monaten stetig verändert. Mit Tempo 30, Halteverbotsschildern, dem Aufbringen sogenannter Haifischzähne und Mini-Baken namens Leitboys wurde dafür gesorgt, dass die Kinder das letzte Stück Schulweg sicherer bewältigen können. Die Ideen dazu hat ein Runder Tisch mit Eltern- und Schulvertretern, Busbegleitern, Politikern und der Stuhrer Gemeindeverwaltung entwickelt. Nun gibt es pünktlich zum Start des neuen Schuljahres einen weiteren Schritt in Richtung mehr Verkehrssicherheit. Zum Überqueren der Straße direkt vor der Schule wurde vor Kurzem ein Zebrastreifen markiert.
Vertreter der Stuhrer CDU hatten sich im Oktober 2021 mit Elternvertreterinnen an der Grundschule getroffen, nachdem Klagen von Eltern die Politiker erreicht hatten. Vor Ort erlebten sie bei dem Treffen, wie sich die Autos vor der Grundschule an der Straße Neuer Weg bis zur Lise-Meitner-Schule stauten. Zudem seien bei der Parkplatzsuche auch Halteverbotsschilder ignoriert worden. „Und mittendrin befanden sich die Schulkinder, welche sich zu Fuß oder auf dem Fahrrad zwischen den Autos hindurchschlängeln mussten“, erzählte CDU-Politiker Daniel Biermann anschließend.
Die Christdemokraten kündigten an, Lösungen für Verbesserungen zu entwickeln, baten auch um Vorschläge von Bürgern. Außerdem regten sie die Gründung eines Runden Tisches an, der im Dezember 2021 erstmals zusammenkam. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten sei "sehr effizient" gewesen, "das ist schon etwas Besonderes", sagt Daniel Biermann nun. Als weitere Ratsmitglieder haben auch Heiko Fischer (FDP), Sebastian Koch (SPD), Britta Buttelmann (Grüne) und Joachim Döpkens (Besser) beim Runden Tisch mitgearbeitet. "Als Daniel und ich hier vor 32 Jahren zur Schule gegangen sind, waren diese Probleme auch schon da", erklärt Heiko Fischer, warum den Beteiligten so daran gelegen war, nun endlich Lösungen zu finden.
"Wichtig war jetzt auch, dass wir nicht nachgelassen haben", sagt Heiko Fischer zu den zahlreichen Projekten in Sachen Verkehrssicherheit, die umgesetzt werden konnten. Als positiv bewerten die Teilnehmer zudem, dass unabhängig von der Parteizugehörigkeit sachorientiert an Lösungen gearbeitet wurde. Ebenso sei die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Stuhr sehr gut gelaufen. "Auch die Polizei war sehr kooperativ", fügt Daniel Biermann hinzu. Dass nun nach den vorherigen Projekten auch noch ein Zebrastreifen eingerichtet wurde, bezeichnet der CDU-Ratsherr als "Krönung" der bisherigen Arbeit.
Sebastian Koch, der in der Nähe wohnt, hat bereits in den vergangenen Monaten positive Veränderungen festgestellt. "Man hat die Entlastung durch die Maßnahmen gemerkt", so sein Eindruck. Nun wollen die Mitglieder des Runden Tisches zunächst weiter beobachten, wie der Zebrastreifen und die vorherigen Lösungen ankommen. Verbesserungsbedarf sehen sie aber auch noch an der Ecke Danziger Straße/Neuer Weg.
Auch hoffen die Mitglieder des Runden Tisches, dass durch die Verbesserungen die Zahl der Elterntaxis verringert werden kann oder zumindest nicht direkt bis zur Schule vorgefahren wird. "Das Ziel ist, dass die Kinder sicher alleine zur Schule kommen", sagt Heiko Fischer. Daniel Biermann könnte sich vorstellen, dass dafür auch eine frühere Verkehrserziehung sinnvoll wäre. Nach den positiven Erfahrungen der Zusammenarbeit in Moordeich sind die Politiker und weiteren Mitglieder des Runden Tisches außerdem offen für neue Aufgaben. "Wir befassen uns gerne auch mit den Problemen an anderen Schulen und suchen nach Lösungen", verspricht Daniel Biermann.