Die Gemeinde Stuhr bemüht sich derzeit um eine Lösung für den Jugendtreff No Moor in Moordeich. Das berichtete Kerstin Frohburg, Fachbereichsleiterin für Bildung, Soziales und Freizeit bei der Gemeindeverwaltung, am Donnerstagabend im Stuhrer Ausschuss für Jugend, Freizeit, Kultur und Soziales. Wie berichtet, ist der Jugendtreff seit Wochen aufgrund eines Wasserschadens geschlossen. Auch in den Jahren zuvor war Wasser immer wieder zum Problem für die Räume im Keller unter der Lise-Meitner-Schule geworden.
"Wir waren mit einem Sachverständigen vor Ort", teilte Frohburg den Ausschussmitgliedern weiter mit. Dieser sollte beurteilen, woher das Wasser in den Räumen kommt und was gegen einen erneuten Eintritt getan werden kann. Als eine Problemquelle wurden drei Lichtschächte erkannt, die erst nachträglich eingebaut wurden. Bei nachträglichen Einbauten sei eine Abdichtung "immer schwierig", so die Fachbereichsleiterin weiter. Um diese Schächte abzudichten, bedürfe es nun einer "Maßnahme von außen". Eine "Verpressung der Wände" von innen habe bereits früher stattgefunden und reiche nicht aus, erklärte Frohburg. In Betracht komme auch eine Verpressung der Bodenplatte. "Wir gehen davon aus, dass wir damit zu einem großen Prozentsatz eine Erfolgswahrscheinlichkeit haben", sagte die Fachbereichsleiterin.
Diese Vorhaben seien allerdings "größer" und "kostenintensiv", so Frohburg. Dafür brauche die Verwaltung ein politisches Votum. Die Vorlage dazu werde aktuell vorbereitet. Wenn die Politik grünes Licht gibt, soll zum Sommer mit den Vorhaben begonnen werden. "Dann haben wir hoffentlich Ruhe", sagte Frohburg. Noch sei der Wasserstand aber nicht so niedrig, dass die Arbeiten beginnen können.
Zurzeit dient die Wohnung der Stuhrer Streetworker als Ausweichquartier für die Jugendarbeit vor Ort. Diese liege aber nicht so zentral wie das No Moor, gab Frohburg zu. Daher gebe es jetzt eine Kooperation zwischen dem Team Jugend der Gemeinde und der Schule. So werde gerade ein Klassenraum für die Jugendarbeit hergerichtet. Außerdem sei die Nutzung der Lehrküche und der Sporthalle möglich, berichtete die Fachbereichsleiterin weiter. So könne "übergangsweise" ein Angebot für die Jugendlichen hergestellt werden. Für vertrauliche Rückzugsgespräche und Bürotätigkeiten könne auch weiterhin die Wohnung der Streetworker genutzt werden.
Während der Sitzung meldete sich auch Stephan Kohlmann, Vorsitzender des Fördervereins der Schulen in Moordeich und Varrel, zu Wort. Er berichtete von vielen Anfragen aufgrund der Situation im No Moor. "Wir machen uns ganz, ganz viele Sorgen", sagte er. Das No Moor sei eine wichtige Institution für die Schule und die Schülerinnen und Schüler. Kohlmann sprach auch die Sitzung des Stuhrer Schulausschusses am Dienstag, 9. April, an, bei der über die Erweiterung der Lise-Meitner-Schule gesprochen werden soll. Im Umfeld der Eltern gebe es dafür viele Ideen. So auch, das No Moor aus dem Keller herauszuholen. "Gibt es einen Plan B?", fragte er mit Blick auf die geplanten Vorhaben der Gemeinde zur Verpressung. "Einen Plan B sehen wir nicht als erforderlich an", entgegnete Kerstin Frohburg. Der Wassereintritt müsse ohnehin behoben werden. Deshalb sehe die Gemeinde keinen Grund, das No Moor an einen anderen Standort zu verlagern.