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Delme-Werkstatt veranstaltet Lichterfest / Beschäftigte stellen sich vor Mit Stolz und Spaß bei der Arbeit

Das traditionelle Lichterfest der Delme-Werkstätten vereinte am Sonnabend Weihnachtsmarkt, Kunsthandwerker-Ausstellung und Tag der offenen Tür. Dementsprechend locker war die Stimmung an der Industriestraße in Bassum. Für die Beschäftigten der Werkstätten war es ebenfalls eine Möglichkeit mal zu sehen, wer die selbst hergestellten Produkte kauft.
24.11.2014, 00:00 Uhr
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Das traditionelle Lichterfest der Delme-Werkstätten vereinte am Sonnabend Weihnachtsmarkt, Kunsthandwerker-Ausstellung und Tag der offenen Tür. Dementsprechend locker war die Stimmung an der Industriestraße in Bassum. Für die Beschäftigten der Werkstätten war es ebenfalls eine Möglichkeit mal zu sehen, wer die selbst hergestellten Produkte kauft.

„Das Dach über dem Turm war unsere Idee“, sagte Andreas Frenken stolz und zeigte auf eines der Insektenhotels, die in den Delme-Werkstätten in Bassum hergestellt wurden. Während des am Sonnabend stattfindenden Lichterfestes wurden die Insekten-Hotels von interessierten Kunden förmlich umschwärmt.

Frenken ist seit fünf Jahren hier beschäftigt, seine Aufgabe ist, die fertigen Teile der wie Kirchen aussehenden Insektenbauten zusammenzuschrauben. „Ich bin sehr stolz darauf, daran mitzuarbeiten“, betonte der 25-jährige. Auch die Bänke und Fliesen, die etwa in sogenannten Fass-Saunas verwendetet würden, kämen aus diesen Produktionshallen. „Es ist immer schön, hier zu sein und als behinderter Mensch wie auf dem freien Arbeitsmarkt hier arbeiten zu können“, sagte der Syker, der zwar auch von Stress bei der Arbeit spricht, sich gleichzeitig aber über die vielen Freunde unter den Kollegen freut. Bei einem Praktikum habe er auch in andere Werkstätten schauen können, in Bassum gefalle es ihm aber am besten: „Hier ist es gemütlich, und die Arbeit mit Holz macht mir viel Spaß. Später möchte ich aber gerne mal etwas Neues ausprobieren, neue Herausforderungen suchen“.

Anne Dommershausen arbeitet seit zehn Jahren in den Delme-Werkstätten und verpackt momentan Autoteile. „Querlenker, Pendelstutzen, Druckstreben – teilweise sehr schwere Sachen“, zählte sie auf. Zuerst hätte sie in der Näherei gearbeitet, aber das Verpacken des Metalls mache ihr mehr Spaß, auch wegen der erfreulichen Nebeneffekte der Arbeit. „Man kann dabei auch gut Muskeln aufbauen und die Kraft, die man hat, rauslassen. Das ist sozusagen auch Krafttraining“, erklärte die 29-Jährige. Im Zuge der Tätigkeit habe sie hier auch den Gabelstaplerschein machen können und mit einem der beiden Stapler hier auch arbeiten. „Ich bin eine von denen, die das können.“ Von Montag bis Freitag Autoteile zu verpacken, Stapler fahren und die Begleitprogramme zu nutzen, sei schön. „So wird es nicht langweilig, ich habe hier halt was zu tun, sonst würde ich ja nur zuhause sitzen. Auch nach zehn Jahren ist das noch okay“, erläuterte die Sykerin, die bei „Wohnen nach Maß“ in der Hachestadt lebt. Doch am freien Tag hatte Anne Dommershausen noch etwas zu tun, sie trat mit den Delme-Engeln, dem Chor der Werkstätten, auf dem Lichterfest auf.

Das Besondere am Lichterfest, nämlich die Möglichkeit für die Beschäftigten, auch mit denen in Kontakt zu kommen, welche die mit Liebe hergestellten Produkte der Beschäftigten der Delme-Werkstätten kaufen, ist für Momme Linke nach einem Wechsel in die Syker Zweig-Werkstatt „Velo“ seit April Alltag. „Ich war hier in Bassum sieben Jahre in der Stanzerei der Metallwerkstatt und bin dann nach einem internen Praktikum gewechselt, um auch mal was Neues zu machen“, erzählte Linke. Nun repariere er Fahrräder am Syker Bahnhof und kümmere sich auch um die Kundenbetreuung. „Hier sieht man die Kunden nicht, für die man es macht, bei Velo schon, außerdem finde ich es dort abwechslungsreicher“, erklärte der Syker, der nun auch näher am Wohnort arbeiten kann.

Die vielen Feuerkörbe im Hof, die geschmückten Zweigen an der Decke der Gänge und natürlich der Duft von Glühwein und den in den Werkstätten produzierten Likören verbreiteten unter den zahlreich erschienenen Gästen eine gute Stimmung, auch zum Einkauf. „Wir können zufrieden sein. Das Wetter ist gut, und wenn nachher alle Lichter angemacht werden, wird es noch voller werden“, sagte die stellvertretende Betriebsleiterin Petra Schrade. Die Renner – in diesem wie im vergangenen Jahr – seien Igelhäuser, Körnerkissen und natürlich das traditionsreiche Eselspiel gewesen.

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