Seit einigen Wochen betreibt Marion Cheema den Kiosk im Twistringer Bahnhof. In der Mittagszeit bietet sie auch warme Gerichte an. Ihre "deutsche Küche wie bei Muttern" kommt gut an.
Am meisten verkauft Cheema nach eigenen Angaben Kaffee und frisch belegte Brötchen. Doch auch die Mittagsgerichte würden von den Kunden gut nachgefragt. Diese bietet Cheema von montags bis freitags von 12 bis 13.30 Uhr an. Dann kommen unter anderem Bratwürste, Schnitzel, Frikadellen und Salate auf den Teller. Zwischen 15 und 20 Essen verkauft Cheema pro Tag. „Es ist deutsche Küche, wie bei Muttern“, sagt sie.Neu zum Angebot gehört seit Kurzem ein komplettes Frühstücksmenü, das aus Brötchen, Rührei und Kaffee satt besteht. Darüber hinaus verkauft die Twistringerin Kuchen, Zigaretten, Zeitungen, Zeitschriften, Chips, Süßigkeiten und Getränke mit und ohne Alkohol. Am meisten Spaß macht ihr der Umgang mit den Kunden: „Ich schätze die Herzlichkeit, mit vielen Kunden ist man per du. Das ist richtig familiär hier“, betont Cheema. In dem Sinne sei Twistringen wie ein Dorf. Einer ihrer Stammkunden ist Hubert Hasselmann. Er vermisste den Bahnhofskiosk und ist froh, dass er sich nun wieder jeden Tag dort einen Kaffee kaufen kann.
Cheema sagt, sie habe schon länger den Wunsch gehabt, den Kiosk im Bahnhof zu übernehmen. Doch es gab damals immer einen Betreiber. Weil der Kiosk zuletzt etwa ein Dreivierteljahr nicht betrieben wurde, habe Klaus Knoll sie gefragt, ob sie nicht den Kiosk mieten will. Der Bassumer Investor Knoll hatte die Bahnhofsimmobilie vor einigen Jahren gekauft und hat sie teilweise renoviert.
Nur einen Tag in der Woche geschlossen
Die neue Kioskbesitzerin hat das Kochen von ihrer Mutter gelernt und sich im Laufe der Zeit vieles angeeignet. Sie kochte für den Verein Lebenswege, zuletzt war sie etwa acht Jahre im Schwimmpark beschäftigt. Als sie den Kiosk im Bahnhof Anfang November übernahm, konnte sie auf die Hilfe ihres Freunds Michael Hülse zählen. Mit ihm gestaltete sie die Räume, und er unterstützt sie teilweise beim Verkauf.
Ihren Kiosk öffnet Cheema montags bis freitags von 6 bis 18 Uhr und sonnabends von 6 bis 14 Uhr. Darum ist ihr der Sonntag heilig. Cheema sagt: „Da wird das Handy ausgeschaltet, und meine Enkelkinder wollen mich dann sehen.“ In ihrer Freizeit fährt Cheema gern mit dem Fahrrad oder geht mit Freunden spazieren. Wenn im Kiosk mal keine Kunden sind, liest die Geschäftsfrau, hört Radio oder Lieder von Andrea Berg.
Während der Öffnungszeiten können Bahnreisende auch die Toiletten gegen eine geringe Gebühr nutzen.