Weyhe/Bremen. Eine Sportveranstaltung von internationaler Beachtung macht am Sonntag, 27. August, auch in Teilen Weyhes Station. Die vierte Etappe der Deutschland-Tour führt an dem Datum von Hannover zum Zielort in der Überseestadt in Bremen. Auf dem Weg fahren die 120 Profi-Radsportler auch durch Sudweyhe, Ahausen und Dreye. Darüber hinaus sind am Vormittag auch 3000 Hobbysportler auf zwei Routen unterwegs, teilweise auch entlang der Profistrecke. "Es ist das einzige verbliebene Profi-Etappenrennen in Deutschland", erklärt Oliver Gehrking. Der Weyher ist Mitorganisator der diesjährigen Deutschland-Tour. In diesem Jahr führt diese an fünf Renntagen vom Saarland, wo der Prolog (St. Wendel) und die komplette erste Etappe (St. Wendel bis Merzig) ausgetragen werden, bis nach Bremen.
Die Streckensicherung auf niedersächsischem Gebiet von Dreye bis Hoya liegt in Oliver Gehrkings Hand. Rund 250 Streckenposten benötigt er, noch sind nicht alle Helfer gefunden. Wenn die Profisportler durch Weyhe fahren, befinden sie sich kurz vor dem Ziel, was für Zuschauer besonders spannend sein dürfte. "Die Veranstaltung ist in der höchsten Kategorie angesiedelt", sagt Gehrking. Bis auf wenige Ausnahmen ist der gesamte deutsche Kader der jüngsten Tour de France vertreten, genau wie internationale Größen. Das Profi-Etappenrennen wird in 190 Ländern übertragen. Dabei handelt es sich natürlich um keine Hochgebirgsfahrt, dafür aber einen echten Klassiker. "Sie wird viel genutzt, um sich in Form zu bringen", weiß Gehrking, selbst leidenschaftlicher Radsportler.
Den Anfang machen die Hobbyradfahrer, die ab 9 Uhr am Weserstadion in Bremen starten. Von dort aus geht es über die "Erdbeerbrücke" nach Arsten und über die Umgehungsstraße Dreye. Über die Pappelallee führt die Strecke nach Sudweyhe, weiter nach Okel, Gödestorf und Richtung Landkreis Vechta. Ein Teil des Weges verläuft dabei auch über die Profistrecke. "Es ist eine einmalige Chance, ein Gefühl für eine solche Veranstaltung zu bekommen", sagt Oliver Gehrking.
Die Mindestgeschwindigkeit liegt bei den Breitensportrennen (TK Cycling Tour) bei 28 Stundenkilometern für die große Weserrunde (106 Kilometer) und bei 25 Stundenkilometern für die kürzere Bremer Runde (66 Kilometer). "Damit wir die Sperrzeit für die Straßen planen können", sagt Gehrking. Auch bei den Nicht-Profis sei von einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 44 Stundenkilometern auszugehen. Wer sich für die Hobbysportler-Strecke anmelden möchte, kann das unter www.deutschland-tour.com oder sogar noch am Sonnabend, 26. August, direkt am Startpunkt am Weserstadion.
Die Profis fahren mittags vom Neuen Rathaus in Hannover los. Die Rehburger Berge unweit des Steinhuder Meeres sorgen für die einzigen Erhebungen in der letzten Etappe. In Stolzenau wird erstmals die Weser passiert und die Mittelweser-Region erreicht. Von Hoya geht es weiter Richtung Bremen. Das Profirennen wird von der Gesellschaft zur Förderung des Radsports mbH veranstaltet, einer Tochter der A.S.O., der Organisatorin der Tour de France. "Ob Zielpunkt oder Absperrgitter – es ist exakt das gleiche Material wie bei der Tour de France", sagt Oliver Gehrking. An der Strecke werden derzeit Plakate aufgehängt, die über die Sperrungen informieren sollen.
Dem 54-jährigen Weyher bedeutet es viel, dass das Rennen durch seine Heimatgemeinde führt. 2008 legte die Deutschland-Tour zuletzt in Bremen einen Stopp ein, Weyhe ist aber erstmals auf der Strecke vertreten. Der selbstständige Grafiker hatte in Bremen bereits Radsportveranstaltungen organisiert und war deshalb für die letzte Etappe der Deutschland-Tour angefragt worden. Nur zu gerne würde Gehrking die Strecke selbst fahren, allerdings muss er am Veranstaltungstag dafür sorgen, dass die Posten überall entlang der Strecke besetzt sind. "Wir haben etwa zehn Prozent Helfer in Reserve", sagt er.